Eine grosse Airline meldet, dass ihre Buchungen nach Italien um 108 Prozent gesunken sind. Das heisst: Es kommen gar keine Passagiere mehr – und obendrein häufen sich Refund-Forderungen an. Eine andere Fluggesellschaft gibt einen Passagier-Rückgang um 26 Prozent bekannt. Zahlreiche Airlines kündigen Kurzarbeit, unbezahlte Ferien, freiwillige Auszeiten und Groundings von Flugzeugen an. Und viele Carriers melden, dass 50 Prozent der Passagiere gar nicht auftauchen.
Dies einige Ausschnitte aus einem Statement, das die IATA veröffentlicht hat. Der globale Branchenverband der Airlines will deshalb nun eine Regeländerung: Auf den grossen Flughäfen gilt die Regel, dass die Gesellschaften ihre Lande- und Startrechte – die Slots – zu 80 Prozent ausfüllen und benutzen müssen. Tun sie das nicht, verlieren sie in der Folgesaison ihre Slots.
«Extraordinary circumstances»
Die IATA will jetzt, dass diese Anforderung angesichts der «extraordinary circumstances» der Corona-Epidemie in der nächsten Saison fallengelassen wird – und damit mindestens bis Oktober 2020.
«IATA-Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verkehr auf den wichtigsten asiatischen Routen zusammengebrochen ist und dass dies im gesamten Luftverkehrsnetz weltweit zu beobachten ist, selbst zwischen Ländern ohne grössere Covid-19-Ausbrüche», sagt Alexandre de Juniac, der Generaldirektor der Organisation.
Die IATA vereinigt rund 290 Fluggesellschaften, die zusammen 82 Prozent des globalen Zivilluftverkehrs verantworten.
(rap)