Das Herzblut der Wiesn ist das Bier. Mit über 7 Millionen ausgeschenkten Litern rechnen die Festzeltwirte auf dem Oktoberfest in diesem Jahr. Doch ob diese Marke am anstehenden letzten Wochenende erreicht wird, ist fraglich. Denn zur Halbzeit am vergangenen Sonntag wurden lediglich 3,2 Millionen Liter verkauft.
Dank des stetig steigenden Bierpreises brauchen sich die Wirte jedoch keine Sorgen um kräftige Umsatzeinbussen machen: Erstmals kostet die Mass (1 Liter) in diesem Jahr in einigen Zelten über 10 Euro. Zum Vergleich: 2003 wurden gerade einmal maximal 6,80 Euro bezahlt.
Hyperinflation: Bierpreis stieg von 2,50 auf 50 Reichsmark
Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre sind im langfristigen Vergleich jedoch keineswegs aussergewöhnlich. So zahlten die Besucher Anfang der 1970er Jahre gerade mal 3 D-Mark, also rund 1,50 Euro, für das Bier.
Den stärksten Anstieg gab es übrigens zwischen 1920 und 1922. Bedingt durch die Hyperinflation kletterte der Bierpreis von binnen dieser drei Jahre von 2,50 Reichsmark auf 50 Reichsmark. Die heute den Deutschen nachgesagte Urangst der Deutschen vor der Inflation stammt aus dieser Zeit. Ob die explodierten Bierpreise diese Angst noch befeuert haben, ist nicht überliefert.
Wiesn-Bedienung: Knochenjob bringt 12'000 Euro
Nicht nur für die Wirte ist das grösste Volksfest der Welt eine Goldgrube. Auch die Bedienungen machen bei ihrem Knochenjob einen guten Schnitt: Genaue Zahlen werden freilich nicht genannt. Gemunkelt wird aber, dass um die 12'000 Euro bei dem 16-tägigen Event durchaus drin sind, wie die Münchner «Abendzeitung» berichtet.
(moh)
Hier noch ein kleiner – nicht ganz ernst gemeinter – Ratgeber zur Münchner Mass: