Motor: 1,4-Liter-4-Zylinder-Benziner
Leistung: 100 PS / 130 Nm
Spurt: 0 auf 100 km/h in 11,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
Verbrauch: 5,1 Liter auf 100 Kilometer
Preis: ab 21 450 Franken
Heutzutage werden Handynutzer in «iPhoner» und «Androidler» unterteilt und schubladisiert. In meiner Jugendzeit im Berner Oberland waren es die Autofahrer: «VWler» oder «Opelaner»? Ich war Ersteres. Ich fuhr GTI und fand Opel uncool, bieder. Die Geschichte gab mir recht: Das einstige Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden deutschen Marken ist längst zu Ende. Volkswagen drehte jahrelang Ehrenrunden, während Opel quasi auf dem Pannenstreifen ums Überleben kämpfte.
Wer überleben will, braucht Hoffnung. Und so präsentierte die General-Motors-Tochter Hoffnungsträger um Hoffnungsträger. Mit mässigem Erfolg. Doch wie wir wissen, stirbt die Hoffnung zuletzt, und das ist gut so. Denn nun steht mit dem Stadtflitzer Adam ein Auto am Start, das in der Lage zu sein scheint, Farbe in die Opel-Palette zu bringen. Das ist auch durchaus bildlich zu verstehen, gibt es den Adam – vor allem für Eva konzipiert – doch in 30 000 verschiedenen Farbkombinationen.
Mein Testwagen fuhr in der Kriegsbemalung mit dem Namen «James Blonde» vor, und als er so dastand, sah er aus wie eine immense Biene. Oder wie ein Spieler des BSC Young Boys – gelb-schwarz und im Offside. Wieso? Weil es Opel bei der aktuellen Individualisierungshysterie übertreibt. Mit dem Paket «James Blonde» wird das eigentlich coole Auto fast ein bisschen zum fahrenden Sauglattismus. Ein Peach Weber auf Rädern sozusagen.
Schade, denn der Adam hat so viel Schminke, Chichi und Tutu gar nicht nötig: Die Form des Adam Slam gefällt, die Technik ist up to date, und die Preise sind moderat. Und trotz im Maximalfall lediglich 100 PS vermag der Adam – dezenten – Fahrspass zu bereiten.