Ein 3,5-Milliarden-Markt im Umbruch: Mit dem Fall des Margenkartells wurde der geschützten Bruttomarge der Pharma-Grosshändler von 13 bis 15 Prozent der Garaus gemacht. Die tiefe Nettomarge kam weiter unter Druck: Die Nummer eins, die Galenica, wies im Jahr 2000 eine Gewinnspanne von 0,9 Prozent aus. Demnächst dürften es noch 0,8 bis 0,6 Prozent sein. Daher erstaunt nicht, dass Schweizer mit den grössten europäischen Grossisten kooperieren: Alliance UniChem stieg bei Galenica ein, die Deutsche Phoenix bei Amedis. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Europas Nummer eins, die Deutsche Gehe-Gruppe, hier zu Lande Fuss fasst.
Derart gestärkt, liefern sich einheimische Pharmagrossisten im Kampf um zu beliefernde Apotheken einen gnadenlosen Preiskampf. Zugleich steigern sie ihre Marktanteile mittels Übernahmen. So gab Amedis bekannt, das Pharma-Grossistengeschäft der F. Uhlmann-Eyraud (UE) zu kaufen und sich als Nummer zwei zu positionieren.
Das dürfte Amedis 30 bis 50 Millionen Franken kosten. UE setzt im Pillengrosshandel über 500 Millionen Franken um. Aus eigener Kraft hätte UE anstehende Investitionen kaum finanzieren können. Allein die Vollautomatisierung des UE-Verteilzentrums in Chavannes-près-Renens VD wird drei bis fünf Millionen Franken kosten, bestätigt Amedis-Chef Andreas Hofer.
Dabei stand die aus der Fusion der Basler Hageba mit dem Einkaufsverband der Zürcher Apotheker entstandene Amedis wegen Fehlern der früheren Manager auf der Kippe. Den daraus resultierenden Übernahmekampf gewann die Nummer zwei Europas, die Mannheimer Phoenix. Sie schnappte sich Amedis im letzten Jahr zum Ausverkaufspreis von neun Millionen. Kontrolliert wird Phoenix vom Deutschen Adolf Merckle.
Schweizer Apothekern gehören über die Amedis Holding seit Juli 2000 noch 51 Prozent der Betriebsgesellschaft Amedis. Phoenix hält die anderen 49 Prozent. Von ihr stammt auch die neue Software zur Warenbewirtschaftung. Die zuvor versuchte SAP-Einführung verursachte massive Kundenverluste.
Dieses Fiasko und der Umzug ins vollautomatisierte Logistikzentrum in Unterentfelden AG führten im Geschäftsjahr 2000 bei der Amedis zu einem Umsatzeinbruch um knapp 100 auf 360 Millionen. Der operative Verlust beläuft sich gemäss Insidern nach Addition aller Sondereffekte auf rund zehn Millionen Franken. Die Apothekern gehörende Amedis Holding weist in der konsolidierten Jahresrechnung nach Auflösung von 1,4 Millionen Franken an stillen Reserven einen Verlust von 6,4 Millionen aus. Bereits 1999 muss- te die alte Amedis sechs Millionen Franken stille Reserven auflösen, um einen Gewinn von 700 000 Franken auszuweisen.
Unter Hofer geht es wieder aufwärts: Er will den Umsatz bis Ende Jahr auf 470 Millionen Franken hinaufschrauben. Neue Turbulenzen könnte im Spätherbst die angekündigte Kapitalerhöhung bringen. «Phoenix und Amedis haben beide Interesse daran, dass Amedis ein ausgesprochen apothekennahes Unternehmen bleibt», verspricht Hofer. Die Holding soll weiterhin 51 Prozent an der Betriebsgesellschaft halten.
Wahrscheinlicher ist, dass den Löwenanteil der Aktienkapitalerhöhung Phoenix berappt. Dann haben die Deutschen endgültig das Sagen. «Meine Berufskollegen werden nicht mitziehen», prognostiziert Apotheker Ruedi Andres: «Sie haben mit Amedis und deren Vorläuferfirmen zu viele schlechte Erfahrungen gemacht.» Dividendenzahlungen sind auch in den nächsten zwei, drei Jahren kaum zu erwarten. Dann wird die Phoenix-Tochter Amedis wohl eigene Apotheken in der Schweiz besitzen. Nur mit dieser Vorwärtsintegration sowie mit Vertriebsdienstleistungen für Pillenproduzenten überleben Pharmagrossisten. Galenica hat diesen Weg vorgespurt.
Derart gestärkt, liefern sich einheimische Pharmagrossisten im Kampf um zu beliefernde Apotheken einen gnadenlosen Preiskampf. Zugleich steigern sie ihre Marktanteile mittels Übernahmen. So gab Amedis bekannt, das Pharma-Grossistengeschäft der F. Uhlmann-Eyraud (UE) zu kaufen und sich als Nummer zwei zu positionieren.
Das dürfte Amedis 30 bis 50 Millionen Franken kosten. UE setzt im Pillengrosshandel über 500 Millionen Franken um. Aus eigener Kraft hätte UE anstehende Investitionen kaum finanzieren können. Allein die Vollautomatisierung des UE-Verteilzentrums in Chavannes-près-Renens VD wird drei bis fünf Millionen Franken kosten, bestätigt Amedis-Chef Andreas Hofer.
Dabei stand die aus der Fusion der Basler Hageba mit dem Einkaufsverband der Zürcher Apotheker entstandene Amedis wegen Fehlern der früheren Manager auf der Kippe. Den daraus resultierenden Übernahmekampf gewann die Nummer zwei Europas, die Mannheimer Phoenix. Sie schnappte sich Amedis im letzten Jahr zum Ausverkaufspreis von neun Millionen. Kontrolliert wird Phoenix vom Deutschen Adolf Merckle.
Schweizer Apothekern gehören über die Amedis Holding seit Juli 2000 noch 51 Prozent der Betriebsgesellschaft Amedis. Phoenix hält die anderen 49 Prozent. Von ihr stammt auch die neue Software zur Warenbewirtschaftung. Die zuvor versuchte SAP-Einführung verursachte massive Kundenverluste.
Dieses Fiasko und der Umzug ins vollautomatisierte Logistikzentrum in Unterentfelden AG führten im Geschäftsjahr 2000 bei der Amedis zu einem Umsatzeinbruch um knapp 100 auf 360 Millionen. Der operative Verlust beläuft sich gemäss Insidern nach Addition aller Sondereffekte auf rund zehn Millionen Franken. Die Apothekern gehörende Amedis Holding weist in der konsolidierten Jahresrechnung nach Auflösung von 1,4 Millionen Franken an stillen Reserven einen Verlust von 6,4 Millionen aus. Bereits 1999 muss- te die alte Amedis sechs Millionen Franken stille Reserven auflösen, um einen Gewinn von 700 000 Franken auszuweisen.
Unter Hofer geht es wieder aufwärts: Er will den Umsatz bis Ende Jahr auf 470 Millionen Franken hinaufschrauben. Neue Turbulenzen könnte im Spätherbst die angekündigte Kapitalerhöhung bringen. «Phoenix und Amedis haben beide Interesse daran, dass Amedis ein ausgesprochen apothekennahes Unternehmen bleibt», verspricht Hofer. Die Holding soll weiterhin 51 Prozent an der Betriebsgesellschaft halten.
Wahrscheinlicher ist, dass den Löwenanteil der Aktienkapitalerhöhung Phoenix berappt. Dann haben die Deutschen endgültig das Sagen. «Meine Berufskollegen werden nicht mitziehen», prognostiziert Apotheker Ruedi Andres: «Sie haben mit Amedis und deren Vorläuferfirmen zu viele schlechte Erfahrungen gemacht.» Dividendenzahlungen sind auch in den nächsten zwei, drei Jahren kaum zu erwarten. Dann wird die Phoenix-Tochter Amedis wohl eigene Apotheken in der Schweiz besitzen. Nur mit dieser Vorwärtsintegration sowie mit Vertriebsdienstleistungen für Pillenproduzenten überleben Pharmagrossisten. Galenica hat diesen Weg vorgespurt.
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