In Luzern wurde die Zukunft des Wissens- Technologie- und Innovationsstandortes Schweiz diskutiert. Bundespräsidentin Doris Leuthard, seit Kurzem nicht mehr Wirtschaftsministerin, wies in Ihrer Ansprache auf die zentrale Bedeutung der Bildung in einem rohstoffarmen Land hin. Stolz präsentierte sie die Zahl von 3% des BIP, welche die Schweiz jährlich für Forschung und Entwicklung investiert - zunehmend in internationale Projekte mit der EU. Der Finnische Wirtschaftsminister Mauri Pekkarinen erklärte den eindrücklichen Wandel Finnlands Industrie in den letzten 20 Jahren unter anderem mit den im EU-Vergleich doppelt so hohen Investitionen in Innovation und Forschung: knapp 4% des BIP gibt Finnland für Bildung aus. Wolfgang Burtscher präsentierte die Hauptstossrichtung der Europäischen Forschungspolitik und am Podiumsgespräch unter der Leitung von NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann machte sich Swatch-Chef Nick Hayek für den Produktionsstandort Schweiz stark: "Forschung ohne Produktion kann nicht funktionieren!" meinte er und entschwand gleich nach der Diskussion wieder - "zur Arbeit"! Weshalb teure Produktion nicht einfach so nach Asien oder sonst wohin in ein Billiglohn-Land exportiert werden kann, erläuterte Jürgen Meyer, VR-Präsident der Maxon Motor in Sachseln: Die Vollkostenrechnung spreche sehr oft für die Schweiz mit ihren sehr hohen Produktionsstandards. Für Heiterkeit sorgte ETHZ-Präsident Ralph Eichler mit der Bemerkung, dass sich bereits Gottfried Keller über die (zu) vielen Deutschen in der Schweiz und über das so häufig gehörte Hochdeutsch auf Zürichs Strassen geärgert hätte. Einig war sich die Diskussionsrunde darin, dass die Sonderstellung der Schweiz in Europa sich bis jetzt nicht nachteilig auf Forschung und Innovation ausgewirkt habe - immerhin sei die Schweiz und ihre Hochschulen in diversen Rankings in den Top Ten oder gar an der Spitze. Damit dies so bleibe, seien weiterhin beste Rahmenbedingungen und hohe Investitionen in Bildung nötig.
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