Walter Frey

ZH
Autohandel, Beteiligungen
500–600 Millionen

Autoimporteur Walter Frey hat seinem Reich des Automobilhandels eine weitere Marke hinzugefügt: Zusätzlich vertreibt der ehemalige SVP-Nationalrat nun auch Suzuki. Der japanische Autohersteller hatte Frey im Sommer 2004 nach dem Zusammenbruch des Konkurrenten Erb aus Winterthur als neuen Partner ausgewählt. Mit der Generalvertretung von Toyota, Daihatsu, Kia, Lexus, Subaru, Jaguar, Land Rover und MG Rover hatte Frey schon vorher einen beachtlichen Marktanteil. Aktiv bleibt Frey auch als Präsident des Zürcher Eishockeyclubs ZSC Lions.

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Die grössten Aufsteiger
Im letzten Jahr hat sich an den Aktienmärkten per saldo nicht allzu viel gerührt. Dennoch wurden die stärksten Vermögenszuwächse dank Anlagen in kotierten Unternehmen erzielt.


1. Hansjörg Wyss

9–10 Mrd. (+2,4 Mrd.)
Die Aufnahme in den Börsenindex SMI liess den Aktienkurs der Medizinaltechnikfirma Synthes anschwellen.


2. Familien Oeri, Hoffmann

12–13 Mrd. (+2 Mrd.)
Roche steht so gut da wie seit Jahren nicht mehr. Davon profitieren die Aktionäre über Kursgewinne.


3. Carlo De Benedetti

3–4 Mrd. Fr. (+1,2 Mrd.)
Bei den in der Familienholding Cofide zusammengefassten Firmen sprudeln die Erträge wieder kräftig.


4. Klaus-Michael Kühne

2–3 Mrd. (+1,2 Mrd.)
Das Logistikunternehmen Kühne + Nagel läuft gut, die Aktionäre erfreuen sich an starken Kurssteigerungen.


5. Familie Latsis

5–6 Mrd. (+1,15 Mrd.)
Die Bankierfamilie weist stolz auf die starken Zunahmen beim Gewinn und bei den verwalteten Vermögen.


6. Gianluigi Aponte

4–5 Mrd. (+1,1 Mrd.)
Kapitän Aponte bringt die Mediterranean Shipping Company auf Kurs und mehrt das Familienvermögen.


7. Heinz G. Baus

4–5 Mrd. (+1,05 Mrd.)
Deutschlands Baumarktkrösus bleibt auf Expansion und entdeckt nun auch seine Wahlheimat als Markt.


8. Ingvar Kamprad

15–16 Mrd. (+1 Mrd.)
Das Ikea-Geschäft dreht hochtourig und beschert dem Wahlwaadtländer aus Schweden die nächste Milliarde.


9. Familie Rausing

14–15 Mrd. (+1 Mrd.)
Mit Verpackungen lässt sich massig Geld verdienen. Vor allem aus dem Wachstumsmarkt China stammen saftige Umsatzgewinne.


10. Familie Hilti

3–4 Mrd. (+900 Mio.)
Die Baukonjunktur gewinnt an Tempo: Hilti wächst im zweistelligen, das Vermögen im dreistelligen Bereich.

Johann Niklaus

Schneider-Ammann
BE
Maschinen- und Anlagebau
400–500 Millionen

Der radikale und einflussreiche 52-jährige Nationalrat und Vizepräsident des Verbandes der Schweizer Unternehmen, Economiesuisse, Johann Niklaus Schneider-Ammann, kämpfte in diesem Jahr im Parlament vor allem für die Senkung der Produktionskosten in der Schweiz, die bilateralen Abkommen mit der EU und die Unternehmensfreiheit. Als Präsident des Vereins Schweizerischer Maschinen-Industrieller lag ihm auch die Rettung der Bieler Mikron am Herzen. Dies ist ihm gemeinsam mit anderen Investoren gelungen. «Wir sind es uns schuldig, diese Technologie in der Schweiz zu behalten», sagte er. Auch bei der Ammann-Gruppe in Langenthal BE läuft es rund. «Der Firmenwert hat sich seit dem letzten Jahr nicht verringert», sagt er. Der Präsident und Delegierte des Verwaltungsrates verfolgt strenge unternehmerische Grundsätze wie Unabhängigkeit von den Banken, Autonomie dank firmeneigenem Know-how und Vertrauenswürdigkeit durch Ausschluss jeglicher spekulativer Kapriolen. Die Ausnahme in seiner liberalen Grundhaltung bildet die Swiss; für ihn ist Swiss der finanziellen Unterstützung durch den Staat würdig.

Edgar Oehler

SG
Bauzulieferer, Oberflächentechnik, Immobilien
200–300 Millionen

Der Selfmademan aus dem Rheintal hat nach der Übernahme der Arbonia-Gruppe munter weiter investiert und mit Piatti-Küchen und dem Fernsterbauer Ego- Kiefer zwei Firmen aus der Erb-Konkursmasse übernommen. Edgar Oehler peilt für 2004 die Umsatzmilliarde an. Der Semesterausweis zeigt erfreuliche Zahlen für die Bereiche Heiztechnik und Fenster, aber auch Probleme im Sektor Küchen. Den Kaufrausch bezahlt Oehler mit einer Nettoverschuldung von 276 Millionen Franken, die Eigenkapitalquote liegt bei 25,2 Prozent. Noch traut ihm die Börse zu, das Arbonia-Schiff flottzukriegen und die Ebit-Marge – diese liegt derzeit noch unter fünf Prozent – zu steigern. Als Edgar Oehler Arbonia übernahm, lag der Aktienkurs unter 80 Franken. Heute ist das Wertpapier mehr als doppelt so teuer. Obwohl Oehler für sein Aktienpaket damals eine Prämie bezahlen musste, liegt sein Buchgewinn bei deutlich über 30 Millionen Franken.

Forsch ist Oehlers Tempo auch in seiner zweiten Firmengruppe. Über die STI, in der die Aktivitäten des Bereichs Oberflächenbehandlung zusammengefasst sind, hat er die deutsche Firma Gebrüder Schoch übernommen. Die STI wächst 2004 im zweistelligen Bereich. Unverändert einer Lösung harrt dagegen das Nachfolgeproblem. Ein Generalsekretär soll Oehler bei Arbonia entlasten. Etwas Entlastung könnte Oehler durchaus gebrauchen, bewirtschaftet seine Familie doch noch ein Immobilienportfolio im Wert von rund 60 Millionen Franken.

Peter Spuhler

TG
Schienenfahrzeugbau
200–300 Millionen

Der Dynamiker aus dem Thurgau hält mit seiner Stadler Rail Group – sie gehört ihm zu 100 Prozent – ein hohes Tempo: Zu den drei Standorten in Bussnang, Altenrhein und Berlin-Pankow wird höchstwahrscheinlich noch ein Werk in Warschau kommen. Bereits beschäftigt Stadler Rail über 1000 Leute. Spuhler spricht von «einem äusserst erfolgreichen ersten Halbjahr» und hat das Umsatzziel für das ganze Jahr auf 500 Millionen Franken angehoben, ein Plus von über 50 Prozent gegenüber 2003. Stadler wächst praktisch ohne Fremdkapital. «Mein ganzes Vermögen steckt in der Firma», sagt Spuhler. Schub gibt dem Unternehmen unter anderem der S-Bahn-Zug Flirt, der in Rekordzeit zur Marktreife entwickelt wurde. Nach einem Kraftakt rollten Stadlers Züge in Athen termingerecht zur Olympiade – gut fürs Image. Der Politiker Spuhler strickt an seinem Netzwerk in Bern und warnt vor weiteren Verschlechterungen für den Standort Schweiz.

Otto Ineichen

LU
Handel
100–200 Millionen

Detailhändler Otto Ineichen (63) lernt derzeit eine Lektion, die vor ihm schon der legendäre deutsche «Spiegel»-Erfinder Rudolf Augstein schmerzvoll erleben musste: Der Held (im eigenen Laden) landet im Parlament – ungefragt, unbefragt und ungehört – auf der Hinterbank. Freidemokrat Augstein warf nach wenigen Tagen das Handtuch, verliess den Deutschen Bundestag. Freidemokrat Ineichen harrt im Nationalrat aus, beharrt auf seiner Internet-Homepage: «Ich bewege garantiert.» Mit Sohn Mark Ineichen belebt ein talentierter Delegierter das väterliche Handelsgeschäft Otto’s. Der Junior, wie der Senior mit dem Lizenziat in Betriebswirtschaft der Hochschule St. Gallen ausgerüstet, treibt Vaters Firma auch während der Parlamentssitzungen voran. Die Otto’s mit Stammsitz in Sursee LU visiert in über 75 Filialen mit 1059 Mitarbeitenden 300 Millionen Franken Jahresumsatz an.