Draussen Schneeregen, Sturmböen aus Nordwest, zwei Grad – über null. Der kaltfeuchte Winter lässt Cabriofahrer schaudern. Drinnen gleissendes Scheinwerferlicht, T-Shirt-Feeling, 20 Grad – plus natürlich. Herrlich! Aber: Zutritt streng verboten. Wer rein will, braucht einen Geheimcode. Dieses Fotostudio ist für Fans offener Sportwagen heute eine faszinierende Arena: Das neue Porsche 911 Carrera Cabrio trifft auf den noch neueren Mercedes SL 500 – zwei Legenden spielen die Stuttgart Open. Für AUTO BILD haben die beiden Edelmarken ihre Traummodelle 2012 vorgefahren. So früh kam es noch nie zum Gipfeltreffen der offenen deutschen Sportauto-Ikonen: 350 PS im Elfer, 435 im Benz.
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100.532 Euro kostet der Porsche, 117.096 der Mercedes – das sind die Grundpreise, versteht sich. Wer so viel Geld übrig hat, wird im Sommer auf Sylt, der Kö und in Monte Carlo weit vorn sein. Ab März parken die beiden Open-Air-Stars fast zeitgleich beim Händler – erst der Elfer, kurz darauf der SL. Breit, satt und wuchtig steht der Mercedes da, zitiert mit Spangengrill und grossem Stern die glorreiche Vergangenheit. Auf den breiten Ledersitzen wirkt er nun luftiger, edler und ist mit noch mehr konstruktiven Raffinessen gesegnet. So gibt es zum Beispiel ein neues Scheibenwischersystem namens Magic Vision Control, das Wasser fast unsichtbar durch Minidüsen im Wischerblatt auf die Scheibe spritzt. Ist das Dach offen, wird die Wassermenge reduziert, damit die Föhnfrisur der Insassen ja nicht nass wird. So fürsorglich ist nur ein Mercedes. Und genau darum fällt die Wahl zwischen 911 und SL schwerer denn je: Beide werden leichter, sportlicher, sparsamer und noch luxuriöser.
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Trotzdem bleiben sie sich technisch treu. Jeder auf seine Art. Im Mercedes sitzt der 4,7-Liter-Motor vorn, wird jetzt aber von zwei Turbos aufgeladen. Dadurch steigt seine Leistung von 387 auf 435 PS, das maximale Drehmoment von 530 sogar auf 700 Newtonmeter. Dennoch soll der Verbrauch des Achtzylinders um 22 Prozent auf nur knapp über neun Liter pro 100 Kilometer sinken. Zumindest theoretisch. "Leistungsmässig nähert sich der 500er dem alten SL 600 an, beim Verbrauch dagegen eher dem SL 350", sagen die Mercedes-Ingenieure. Der noch grössere Fortschritt steckt allerdings in der Karosserie. Erstmals besteht der Rohbau komplett aus Alu. Das reduziert das Gewicht des Roadsters um stolze 140 Kilo. Er wird dadurch nicht nur sparsamer, sondern auch agiler. Heisst es. Ausserdem haben die Entwickler das elektrische Hardtop auf Diät gesetzt. Durch die Verwendung von Magnesium verliert es sechs Kilo. Auf- statt abgerüstet hat Mercedes dagegen das Fahrwerk. Neben der aufpreispflichtigen Active-Body- Control (ABC) kommen im SL neuerdings semiaktive Stossdämpfer zum Einsatz.
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