Ganz ehrlich: Ich stehe nicht besonders auf Cabriolets. Ich finde sie uncool. Dabei wäre ich mit meiner pflegeleichten Frisur prädestiniert für den – vermeintlichen – Open-Air-Spass. Sicher, ein junges Meitschi, wie wir im Berner Oberland sagen, sieht in einem offenen Auto irgendwie sexy aus. Aber ein Mann in meinem Alter? Das sieht überhaupt nicht sexy, sondern irgendwie verzweifelt aus. Nächste Ausfahrt: Midlife Crisis. Oder so.

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Dabei kommt es für mich nicht einmal darauf an, ob das Cabrio nun von Porsche, Audi, Jaguar, Peugeot oder Bentley ist – mein Fazit bleibt das gleiche. Kein Wunder also, dass ich in meinen knapp 35 Jahren als Autofahrer nur gerade zweimal ein Cabriolet besessen habe: einen Triumph Stag (wegen des bezahlbaren V8-Sounds) und einen Alfa Spider (wegen meiner damaligen Freundin). Die stand auf Italiener.

Noch schlimmer finde ich allerdings Kompromisse. Alltagsautos mit riesigen Glasflächen, die sich irgendwie verschieben lassen. Horror. Wer Sonne will, soll sich doch bitte an die Sonne legen und nicht Auto fahren.

Es sei denn, er kauft sich den neuesten 911 Targa. Denn der sieht mit seinem Überrollbügel so sexy aus wie sein Urahne, der Mitte der sechziger Jahre mit abnehmbarem Dachteil das Licht der Welt erblickte. Dieses Konzept, damals in erster Linie wegen der Sicherheitsbestimmungen in den USA entwickelt, hat jetzt an der Detroit Motor Show sein Comeback gefeiert. Nur moderner: Wo sich der Fahrer früher beim Entfernen des Dachteils die Finger schmutzig gemacht hat, genügt heute ein Knopfdruck, und dann verschwindet das Dach im Heck. Ansonsten? 911 pur.

Fazit: Wenn schon Open Air, dann aber bitte so. Ein heisser Kompromiss.

Motor: 3,4-Liter-Boxermotor
Leistung: 350 PS (257 kW)
Spurt: 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 282 km/h
Preis: ab 148 200 Franken