- Motor: 3,4-Liter-6-Zylinder-Boxermotor
- Leistung: 315 PS / 360 Nm
- Höchstgeschwindigkeit: 279 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden
- Verbrauch: 8 Liter (Werksangabe, mit PDK)
- Richtpreis: ab 78 900 Franken
Wie das? Weil ich mich im SL altersgerecht aufgehoben fühlte. Denn Udo Jürgens lügt: Seine oft zitierten Versprechen «Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an» und «Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss» sind aus meiner heutigen Sicht – irgendwo zwischen 51 und 52 – nichts anderes als Durchhalteparolen. Allerdings ist der deutsche Schlager ja dazu da, den Menschen etwas vorzugaukeln. Friede, Freude, Eierkuchen.
An der Côte d’Azur: 20 Grad, blaues Meer, ein cooles Hotel und der neue Porsche Boxster. Ich wähle wie immer die stärkste und teuerste Variante: wenn schon das Einstiegsmodell von Porsche, dann bitte den S.
Boxster: Ein echter Sportwagen
Was bei den Einstiegsmodellen der meisten Marken zur rollenden Verzichtserklärung wird, ist bei Porsche das Gegenteil – ein echter Sportwagen. Erstens optisch dank einem Plus an Länge, Breite und Radstand, kürzeren Überhängen und schärferen Kanten. Und zweitens technisch dank weniger Gewicht, mehr PS und einem völlig neuen Fahrwerk.
Der neue Boxster sieht nicht nur aus wie ein Topathlet, er fährt sich auch so. Sicher, in Zeiten, in denen ein VW Golf mit 270 PS am Start steht, kann der Boxster S mit 315 PS nicht allzu viel Eindruck schinden. Doch der Schein trügt: In Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe PDK und bei aktiviertem Sportknopf brettert er in 4,8 Sekunden auf Tempo 100. Dazu bläst die Auspuffanlage einen infernalischen Marsch.
Mit dem Hintern durch die Kurven
Doch der kleinste Zuffenhausener beschleunigt nicht nur wie ein Grosser, sondern begeistert vor allem auf den kurvigen Strassen im Hinterland von Saint-Tropez. Dort spielt der Porsche Boxster die Vorteile des Mittelmotorkonzepts aus und lässt sich quasi mit dem Hintern durch die Kurven dirigieren. Eine echte Fahrmaschine.
Wieso fühle ich mich im Mercedes SL trotzdem wohler? «Ich ziehe meinen Bauch ein und mach auf heisser Typ. Oho, oho, oho», singt Udo Jürgens. So fühle ich mich im Porsche Boxster. Und das ist uncool.
Fazit: Mehr Porsche braucht keiner. Nur das Image kann den Boxster bremsen.