Vor Wochen erhielt Urs Seiler, VR-Präsident der Privat Bank Schweiz (PBS), Besuch von Johannes Glaus, Verwaltungsrat der Mehrheitsaktionärin Otus, sowie Hans-Peter Bachmann, seit seinem Rausschmiss bei Vontobel als Berater für die A&A-Gruppe tätig. A&A war einst Geburtshelferin der PBS und ist noch Aktionärin. Gesprächsthema war der schlechte Geschäftsgang: Verluste von 55 Millionen Franken liessen das Eigenkapital der PBS auf 140 Millionen schrumpfen. Genug, um Begehrlichkeiten zu wecken. Es soll die Idee vorgebracht worden sein, PBS mit A&A zu fusionieren. Worauf Seiler seine Gäste vor die Türe setzte.

Die Retourkutsche kam postwendend. An der PBS-Generalversammlung von Ende April wurde Seiler nicht mehr gewählt, seinen Job übernahm Adrian Keller, Verwaltungsrat bei der Finanzgesellschaft Otus. Dagegen zog Glaus, der auch in den PBS-Verwaltungsrat wollte, seinen Antrag kurzfristig zurück. Offensichtlich hält der restliche Otus-Verwaltungsrat nichts von Glaus’ Absichten. Keller: «Der Otus-Verwaltungsrat hat sich geeinigt, dass man der PBS-Führung alle Unterstützung gibt für eine Neuausrichtung der Bank.»

Wie diese aussehen soll, kann auch PBS-CEO Markus Bischofberger nur vage sagen. Sicher ist, dass die Grundidee, nämlich jene einer Plattform für Vermögensverwalter und Investment-Banker, fallen gelassen wird. Und sicher ist: Falls nicht bald Gewinne anfallen, werden Glaus und Bachmann erneut anklopfen.
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