Der französische Autobauer Renault knüpft bei seiner Elektroauto-Offensive an traditionelle Kleinwagenmodelle der Vergangenheit an. Der in den 90er Jahren ausgemusterte R5 soll als eines von zehn bis 2025 geplanten Modellen als Elektroauto wieder auferstehen.

Dies kündigte der Konzern am Mittwoch an. Der Kompaktwagen werde ein Drittel weniger kosten als der Renault Zoe, bisher der absatzstärkste Stromer in Europa, der zurzeit Marktanteile an den neueren VW ID.3 verliert. Der Zoe ist ab rund 36'000 Franken zu haben.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

90 Prozent Batterieautos im Jahr 2030

Renault setzte sich zugleich höhere Ziele beim Umschwung von Verbrenner- zu Elektroautos. Bis 2030 sollen neun von zehn verkauften Autos oder insgesamt eine Million Neuwagen rein batterieelektrisch fahren - bisher waren in das 90-Prozent-Ziel Hybridmodelle eingerechnet, die Verbrenner- und Elektromotor kombinieren und nicht emissionsfrei fahren.

«Heute gibt es eine historische Beschleunigung der Elektroauto-Strategie der Renault-Gruppe», sagte Luca de Meo, der vor seinem Wechsel nach Frankreich zuletzt Chef der spanischen Marke Seat im Volkswagen-Konzern war. In den kommenden fünf Jahren sollen zehn Milliarden Euro in die Elektrifizierung des Angebots fliessen. Das Etappenziel für 2025 ist ein Absatzanteil von zwei Dritteln E-Autos und Hybridwagen.

Renault von VW überholt

An das Kultauto R4, ebenfalls ein Klassiker des letzten Jahrhunderts, werde ausserdem das Modell «4ever» erinnern, wie Insider erklärten. Damit die emissionsfreien Kompaktwagen nicht teurer sind als Verbrenner, setzt Renault wie Volkswagen und andere Autobauer auf einheitliche technische Plattformen, auf denen mehrere Varianten aufsetzen. Damit lassen sich hohe Stückzahlen produzieren. Zugleich werden Kosten gesenkt, auch durch Personalabbau.

Renault, in den vergangenen Jahren vom Skandal um den früheren Konzernchef Carlos Ghosn erschüttert, wurde am noch kleinen Markt für E-Autos im vergangenen Jahr von VW als Marktführer überholt. Während der Marktanteil der Marke VW im vergangenen Jahr in Europa auf 25 von 14 Prozent stieg, sank der von Renault und seinen Partnern Nissan und Mitsubishi auf 19 von 23 Prozent.

(awp/gku)