Die Besatzung des seit Tagen vermissten Tauchboots am Wrack der Titanic ist nach offiziellen Angaben tot. Der Betreiber erklärte am Donnerstagabend, keiner der fünf Menschen an Bord habe überlebt.
«Diese Männer waren wahre Entdecker, die einen ausgeprägten Abenteuergeist und eine tiefe Leidenschaft für die Erforschung und den Schutz der Weltmeere teilten», hiess es in einer Erklärung von Oceangate Expeditions. «Unsere Herzen sind in dieser tragischen Zeit bei diesen fünf Seelen und jedem Mitglied ihrer Familien.» Die US-Küstenwache berichtete von dem Fund von Trümmerteilen auf dem Grund des Ozeans in etwa vier Kilometern Tiefe.
500 Meter von dem Bug der Titanic entfernt
Das Klein-U-Boot war am Sonntag auf einem Tauchgang zur Ruhestätte der Titanic im Nordatlantik unterwegs, als der Kontakt abbrach. Dies hatte eine intensive Suche per Schiff, Tauchroboter und Flugzeug nach dem knapp sieben Meter langen Tauchboot ausgelöst. Ein von einem kanadischen Schiff gesteuerter Roboter entdeckte dann nach Angaben der US-Küstenwache am Donnerstagmorgen fünf grosse Teile des Tauchboots «Titan».
Diese lagen knapp 500 Meter von dem Bug der Titanic entfernt. Das Trümmerfeld sei «mit einer katastrophalen Implosion des Fahrzeugs vereinbar», sagte US-Konteradmiral John Mauger. Der zeitliche Ablauf des Unglücks sei weiter unklar. Tauchroboter sollten am Unglücksort nach Hinweisen suchen.
Drei zahlende Gäste und ein Titanic-Experte
Die Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang war von Tag zu Tag geschwunden. Oceangate zufolge war Sauerstoff für 96 Stunden an Bord und Experten erklärten, dass jede etwaige Rettungsaktion in einer derartigen Tiefe mit immensen Problemen verbunden sein würde.
An Bord der «Titan» waren drei britische Staatsbürger, darunter ein Milliardär; ein französischer Forscher und Titanic-Experte sowie der Chef von Oceangate, ein US-Bürger, der auch das Tauchboot steuerte. Das Unternehmen bietet seit 2021 Fahrten zur Titanic an. Seiner Website zufolge mussten Passagiere dafür je 250'000 Dollar zahlen. Die Titanic selbst sank 1912 auf ihrer Jungfernfahrt nach einer Kollision mit einem Eisberg. Dabei starben mehr als 1500 Menschen.
(reuters/gku)