Echt oder gefälscht? Für Laien sind kopierte Uhren oftmals kaum von den Originalen zu unterscheiden. Darunter leidet besonders Rolex. Die Luxusuhren des Schweizer Konzerns werden besonders gerne gefälscht, und das drückt auf den Markenwert. Das zeigt eine Analyse des Markenbewertungsfirma The Brand Ticker.
Die Experten, die zusammen mit handelszeitung.ch auch die Brand Indizes herausgeben, haben die Assoziationen mit der Marke Rolex untersucht. Begriffe wie: «perfekt, berühmt, luxuriös, authentisch und prestigeträchtig» machten lange die Marke aus. Doch in der jüngsten Analyse setzte sich der Begriff «unecht» noch vor «luxuriös» und «perfekt» an die Spitze. Das schadet der Wertigkeit der Rolex-Uhren.
Den Kopisten ist nur schwer beizukommen
«Der finanzielle Schaden lässt sich nur schwer beziffern, da der Schaden meist immateriell ist», sagt Nik Stucky von The Brand Ticker. Klar sei aber, dass die Marke leide, wenn Kunden nicht mehr von der Exklusivität und Qualität des Produktes überzeugt sind. Um die Produktfälschungen einzudämmen, muss gemäss Stucky ein Original leicht erkennbar von der Kopie sein. Eine weitere Massnahme sei die elektronische Überprüfung anhand von Datenbanken. Trotz Bemühungen mit Zertifikaten und Hologrammen muss Rolex also weitere Schritte zum erfolgreichen Markenschutz unternehmen.
Die gefälschten Artikeln stammen meist aus China oder Brasilien, ihre Produktion lässt sich dort nur schwer eindämmen. Die Umsetzung scheitert gemäss Stucky am geringen Markenschutz dieser Länder. Einige arme Länder bekämpften die Schattenwirtschaft ausserdem nicht, da sie zur Wirtschaftsleistung und Beschäftigung beitragen.
Produktepiraterie weiter eindämmen
Was also tun? Firmen wie Rolex müssen ihre Zertifikate und Labels auf dem neusten Stand halten, so Stucky. Sonst wirkten sich die Sicherungsmassnahmen kontraproduktiv aus. Zudem fordert Stucky einen internationalen Standard beim Markenschutz auf Produktebene. Hersteller müssten mehr zusammenarbeiten um die Produktpiraterie weiter einzuschränken.