• Motor: 6,7 Liter
  • Leistung: 460 PS / 338 kW
  • Höchstgeschwindigkeit 240 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden
  • Richtpreis: 650  000 Franken

Der 5,83 Meter lange Rolls-Royce Phantom scheint nicht von dieser Autowelt zu sein. Dementsprechend respektvoll nähere ich mich dem feudalen Wagen. Das Design ist absolut majestätisch. Die aufrechte Form des tempelartigen Kühlergrills ist ein ästhetisches Meisterwerk. Wie lange wir dieses markante Erkennungszeichen von Rolls-Royce noch geniessen können, ist jedoch fraglich, denn auch für RR ist der Fussgängerschutz ein Thema.

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Das Fahrerlebnis passt zum würdevollen Erscheinungsbild des Phantom und ist wahrhaft königlich. Überflüssig zu erwähnen, dass Fondpassagiere grösste Bewegungsfreiheit und allen wünschenswerten Komfort geniessen. Und als wenn das nicht Genuss genug wäre, setzt Rolls-Royce mit der passenden Ausgestaltung des Interieurs noch eins obendrauf. Die Insassen sind von edelsten Materialien umgeben. Die Standardfloskeln wie «viel Holz und Leder» reichen bei weitem nicht aus, um den Spirit zu umschreiben, der einen im Innern des Rolls-Royce umgibt. So dauert der jährliche Service des Phantom auch einen exotischen Arbeitsschritt länger als bei andern Limousinen: Die edle Teakholz-Auskleidung bedarf der regelmässigen Pflege mit einem speziellen Pflanzenöl. Ein spannendes Detail, das man beim nächsten Sehen-und-gesehen-werden-Event beiläufig erwähnen darf. Mein erster Chef vor 17 Jahren bei ABB ist heute Sammler von Traktoren und besitzt ausserdem mehrere Oldtimer. Unter anderem steht in seinem Wagenpark ein wirklich alter Rolls-Royce. Seine Augen funkeln, wenn er über die Qualität spricht und mir zeigt, wie die Tür auch nach über 60 Jahren noch mit einem satten Ton ins Schloss fällt.

In 6 Sekunden von 0 auf 100. Neben dem luxuriösen Interieur hat der Rolls-Royce aber noch einiges mehr zu bieten. So zum Beispiel eine Leistungsentfaltung mit einer Durchzugskraft, die jederzeit abrufbar und scheinbar ohne Ende ist. Die 2,55 Tonnen Leergewicht kann der geübte RR-Chauffeur aus dem Stand in nur sechs Sekunden mit 100 Kilometern pro Stunde bewegen. Unter der nicht enden wollenden Motorhaube verbirgt sich nicht umsonst ein stattlicher Zwölfzylinder mit 460 PS. Meine Körperhaltung am Lenkrad ist denn auch würdevoll und kerzengerade. Der Kopf leicht angehoben. Alle Bewegungen fliessen majestätisch langsam. Bei mir wirkt diese Haltung natürlich künstlich, denn so viel Stil wird nur über Generationen vererbt.

Wer leistet sich heute in der Schweiz noch einen neuen Rolls-Royce? Das sind ein paar wenige extrovertierte Unternehmer wie ein Jürg Marquard, ganz wenige herausragende Musiker wie vielleicht der Flötist Sir James Galway, ein paar Ausländer am Genfersee und ein halbes Dutzend Luxushotels. Für alteingesessene Familien aus dem Basler Daigg muss ein Rolls-Royce mindestens vierzig Jahre alt sein, bevor man sich damit zeigen kann. Und das in einem der reichsten Länder der Welt. Hat man da als Rolls-Royce nicht ein Marketingproblem? Die Kundschaft stammt denn auch zu 50 Prozent aus den USA und zu je 15 Prozent aus England, aus dem Mittleren und aus dem Fernen Osten. In den letzten Jahren wurden nur gerade rund zehn Einheiten jährlich in die Schweiz geliefert.

Fazit: Der Phantom bietet exklusiven Fahrgenuss auf stilvolle Art. www.rolls-roycemotorcars.com