Die Opfer von Bernie Madoff und seinem Schneeballsystem können auf eine weitere winzig kleine Entschädigungszahlung hoffen. Der US-Marshal-Service versteigert sechs Schmuckstücke des Finanzbetrügers. Der Erlös wird den Geschädigten zufliessen. Zwar beträgt das Total bislang noch weniger als 100'000 Dollar, die Auktion dauert aber noch zwei Wochen. Es ist daher gut möglich, dass die Endsumme beachtliche Höhen erreichen wird. Das Interesse an der Auktion zusätzlich antreiben könnte eine Miniserie über das skrupellose Verhalten des kriminellen Madoff, die aktuell im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wird.
Versteigert werden zwei Herrenuhren der Schweizer Uhrenmanufaktur Patek Philippe (alle Objekte siehe Bildergalerie). Wohl Madoffs Ehefrau Ruth gehörten die diamantenbesetzte Brosche (Mindestgebot 11'050 Dollar) und die Halskette mit Smaragden und Diamanten (Mindestgebot 15'300 Dollar). Für beide Schmuckstücke liegen bislang keine Gebote vor.
Symbolischer Wert hoch
Ein funkelndes Brillantenarmband hat immerhin sieben Interessenten zum Bieten verlockt. Momentan würde das Schmuckstück 22'855 Dollar kosten. Das aber wohl interessanteste Angebot ist eine Geldklammer von Tiffany & Co. 55 Gebote haben den Preis von 380 auf aktuell 2010 Dollar getrieben. Viele reizt offenbar die Idee, ihre Dollarnoten mit einer goldenen Klammer des Millardenbetrügers zusammenzuheften.
Bereits bei früheren Madoff-Versteigerungen kam Kurioses unter den Hammer. 2011 lösten 14 Boxershorts immerhin 200 Dollar wie Reuters berichtete. 2009 und 2010 kamen einige Millionen Dollar zusammen, als neben wertvollen Gegenständen aller Art auch Madoffs samtene Hausschuhe versteigert wurden.
Tausende Geschädigte
Bernie Madoff selbst konnte jeweils nicht mitbieten, denn der Betrüger sitzt im Gefängnis eine 150-Jahres-Strafe ab. 2009 hat sich Madoff schuldig bekannt, Tausende Anleger um ihre Vermögen gebracht zu haben. Er soll geschätzte 50 Milliarden Dollar - oder gar noch mehr - veruntreut haben. Unter den 64'123 Anträgen auf Entschädigung sind auch etliche von Schweizern zu finden. Doch die meisten werden wohl nichts mehr von ihrem verlorenen Geld sehen – egal wie viel bei der Auktion am Ende zusammenkommt.