Es war heiss in Hongkong, mitunter 32 Grad, es war feucht und meist sehr dunstig, als die Schweizer Luxusindustrie jüngst gleich neben dem Hafen eine unübersehbare Präsenz hatte. An der Uhrenmesse Watches & Wonders, einer etwas kleineren Ausgabe des Genfer Uhrensalons SIHH, zeigten die Uhrenmarken des Richemont-Konzerns von Baume & Mercier über IWC und Vacheron Constantin bis zu Cartier, was feine Uhrmacherei ist. Ein riesiges Lichtbild der Schweizer Alpen liess keinen Zweifel zur Frage offen, aus welchem Land die besten Uhren der Welt kommen: Die Swissness-Karte wurde in Hongkong gekonnt gespielt.
Die Reputation von Swiss made sei nach wie vor ungebrochen, sagte ein gut gelaunter Georges Kern, CEO von IWC, vor Journalisten. Allerdings reiche dies heute für den Erfolg nicht mehr. «Es braucht dazu eine Geschichte, Tradition, Geld, Visibilität, Reputation und Talente – und nur wenige Marken können das ganze Paket offerieren.»
Hongkong hat schwere Einbussen hinnehmen müssen
Am Ende der Messe konnten die Veranstalter rund 20'000 Besucher vermelden – 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Trunkene Euphorie herrschte trotzdem nicht, denn gerade Hongkong hat als Markt schwere Einbussen hinnehmen müssen. «Wir erleben eine Normalisierung des Marktes in Hongkong auf hohem Niveau», sagte Georges Kern. Und eines sei sicher: «Die konstanten Preiserhöhungen, wie wir sie zum Teil in den letzten Jahren gesehen haben, waren auch ein Fehler.»
Egal ob es um Uhren, Kosmetik, Delikatessen, Kunst oder Hotelbetten geht – Luxus made in Switzerland ist global gefragt. Die Schweizer Luxusindustrie ist zwar nach wie vor Weltklasse. Aber sie steht derzeit unter Druck. Die wichtigsten Herausforderungen und was dagegen hilft, lesen Sie in der neuen «BILANZ», ab Freitag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.