Der Allgemeine Deutsche Automobil-Clubs (ADAC) hat zehn europäische Tunnels gestestet. Keiner von ihnen fällt durch, zwei schneiden mit «sehr gut», sechs mit «gut» und zwei mit «ausreichend» ab.

Der Testverlierer kommt aus der Schweiz und heisst Isla Bella. Der Tunnel auf der A13 bei Rothenbrunnen konnte sich nach dem ADAC-Urteil «bedenklich» im Jahr 2000 nun zwar auf «ausreichend» verbessern. «Gravierende Mängel sind aber immer noch die fehlenden zusätzlichen Flucht- und Rettungswege, da der Verkehr nach wie vor nur durch eine Röhre geleitet wird», schreibt der ADAC. «Der Bau eines separaten Fluchtstollens ist jedoch für 2018/19 geplant.»

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Auch der Gubrist-Tunnel bei Zürich bekommt nur ein «ausreichend». Der ADAC bemängelt unter anderem fehlende Lautsprecher und Pannenbuchten sowie einen nicht aktuellen Alarm- und Einsatzplan. Der dritte geteste Schweizer Tunnel ist Schweizerhalle bei Basel und erhält die Note «gut».

Vom Katastrophen-Tunnel zum Testsieger

Sieger des Test ist der Tauerntunnel in Österreich, international bekannt geworden durch den verheerenden Brand im Jahr 1999 mit zwölf Toten und 42 Verletzten. Der Tunnel an der A10 von Salzburg nach Villach erreicht nach dem ADAC Urteil «bedenklich» im Katastrophenjahr jetzt ein «sehr gut». Wesentlicher Grund für die Top-Bewertung: Die neue, erst im vergangenen Jahr eingeweihte zweite Röhre.

Die häufigsten Mängel im ADAC Test gab es in den Kategorien Verkehr und Verkehrsüberwachung, Flucht- und Rettungswege sowie Brandschutz. Obwohl Europas Tunnels immer sicherer werden, fehlten in jedem zweiten der Getesteten Pannenbuchten oder Seitenstreifen sowie Lautsprecher an den Notausgängen und Portalen. 

(tno/jev)