Sehenswürdigkeiten, die man schnell sehen müsste

Dies gab die Denkmalschutzorganisation Europa Nostra am Sonntag in Wien bekannt. Hier findet derzeit noch bis Dienstag der Europäische Kulturerbe-Kongress statt. Europa Nostra ist ein Verbund nicht-staatlicher Denkmal- und Landschaftsschutzorganisationen, der 250 Verbände in über 50 Ländern Europas umfasst.

Internationales Gremium

Ausgewählt wurden die sieben «Meistgefährdeten» von einem international besetzten Beirat aus Historikern, Archäologen, Architekten, Denkmalschützern und Finanzfachleuten.

Es handelt sich konkret um den historischen Bühnenmechanismus des Bourla Theaters im belgischen Antwerpen, zwei Quartiere von Kastoria in Griechenland und die Zitadelle von Alessandria in Italien. Auch das Glockenspiel des Palastes im portugiesischen Mafra, Holzkirchen in Rumänien, die Siedlung Bunte Reihe in Tschernjachowsk (dt. Insterburg) in Russland sowie die Synagoge im serbischen Subotica finden sich auf der unrühmlichen Liste.

Lob für Genf

Die nun gelisteten Kulturjuwelen seien teils aus Mangel an Geld und Fachkenntnis, teils durch falsche Planung in ihrem Bestand bedroht, erklärte Europa Nostra. Ein Fokus der Organisation liegt darauf, gefährdete Denkmäler, Landschaften und Kulturstätten zu erhalten.

Seit dem Vorjahr werden deshalb die sieben am meisten gefährdeten Sehenswürdigkeiten des Kontinents bekannt gegeben. «Diese Liste ist ein wichtiges Werkzeug, um Bewusstsein für das bedrohte kulturelle Erbe in Europa zu schaffen», erklärte Denis de Kergorlay, Exekutivpräsident von Europa Nostra, in Wien.

Allerdings kürt Europa Nostra nicht nur die Negativbeispiele, sondern auch die Leuchttürme der Denkmalschutzarbeit. Am Montag werden die 27 Europa Nostra Awards verliehen. Ausgezeichnet wird unter anderem die Arbeit für den Unterhalt der zwischen 1904 und 1927 gebauten Dampfschiffe auf dem Genfersee.