Kaum hatte die wichtigste Uhrenmesse der Welt ihre Türen geschlossen, kündigte ein prominenter Aussteller an, dass er künftig nicht mehr dabei sein werde: Die Luxusmarke Hermès wird ihre Uhren nicht mehr an der Baselworld präsentieren, sondern am glamourösen Uhrensalon SIHH in Genf.
Hermès ist kein Einzelfall. Mit Ulysse Nardin und Girard-Perregaux waren zuvor die Marken des Kering-Konzerns in die Rhonestadt entschwunden, weitere könnten folgen. Jedenfalls bestätigt Fabienne Lupo, die als Präsidentin der Fondation de la Haute Horlogerie Organisatorin des SIHH ist, ihr lägen mehrere Anfragen vor.
Extra-Drive hatte der SIHH erhalten, wo vornehmlich die Marken des Richemont-Konzerns ihre Neuheiten zeigen, etwa mit der Schaffung des «Carré des Horlogers», wo sich junge und innovative Marken präsentieren dürfen. 2016 waren 9 Marken vertreten, dieses Jahr 13, am nächsten Salon werden es bereits 16 sein. Baselworld schuf mit «Les Ateliers» dieses Jahr ein ähnliches Konzept.
Teure Baselworld
Natürlich ist die Messe nicht gefährdet. Solange Marken wie Rolex, Patek Philippe sowie Omega und die anderen Swatch-Group-Marken vertreten sind, lebt Baselworld und hat Gewicht. Hier ist, wie es etwa Patek Philippe bestätigt, ein Wechsel «nicht auf der Agenda».
Dennoch weht den Baslern ein eisiger Wind entgegen: 1300 Aussteller waren dieses Jahr präsent – 200 weniger als 2016. Und es gibt Kritik. «Zu teuer» findet etwa Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin die Messe – man bezahle, alle Kosten eingerechnet, schnell vier bis sechs Millionen Franken. «Wir stellen unsere Präsenz regelmässig in Frage», sagt er. Auch Max Büsser von der jungen Marke MB&F bleibt zwar in Basel, hat indes offene Wünsche: «Man müsste eine kulturelle und informativere Dimension einbringen.» Etwa mit Panels und Diskussionsveranstaltungen.
Vier Uhrentrends im Jahr 2017 sehen Sie im Video: