Das urbane Davos auf 1560 Metern über Meer ist nicht der schönste Fleck in den Schweizer Bergen. Trotzdem ist die höchstgelegene Stadt Europas als Naherholungsgebiet beliebt – im Winter zum Skifahren, Snowboarden oder Langlaufen, im Sommer zum Wandern, Radfahren oder Golfen. Wer hier als Tourist im Luxus schwelgen will, steigt in einer der Nobelherbergen ab.

Um das ländliche Idyll mit alpiner Privatsphäre zu kombinieren, muss man ausserhalb suchen, obwohl es auch innerorts erstklassige Ferienwohnungen und -häuser zu mieten gibt. Neue Massstäbe setzt in diesem Segment das Chalet Berghof Sertig, das zwar zum Waldhotel Davos (vier Sterne plus) gehört, aber Richtung Clavadel rund 10 Kilometer davon entfernt ist. Der Weiler Sertig Dörfli auf 1860 Metern über Meer liegt mitten im gleichnamigen Tal. Der lokale Bus verkehrt stündlich direkt vor der Tür.

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Der vor 15 Monaten lancierte «Berghof» am Ortseingang war ursprünglich ein Stall, bevor ihn das Waldhotel übernahm. Die jahrhundertealte Baracke im abgeschiedenen Sertig wurde für 3 Millionen Franken in eine zeitgemässe Dependance verwandelt, wobei die teils bestehenden Elemente des einstigen Mauerwerks in die Renovation integriert wurden. Ein Blickfang von aussen und innen sind die originalen Rundholz-Wände.

Eine Hommage an Thomas Mann

Der Erfinder des «Berghofs» war allerdings Thomas Mann, der ihn in seinem weltberühmten Roman «Der Zauberberg» zu einem der Hauptschauplätze machte, obwohl es ihn in dieser Form nie geben hat. Der Davoser Kuraufenthalt seiner Frau von 1911 bis 1912 inspirierte den deutschen Schriftsteller zu seinem 1924 erschienenen Bestseller. Katia Mann gehörte zu den ersten Patientinnen im Waldsanatorium, aus dem 1957 das Waldhotel wurde. Von hier führt der 2,6 Kilometer lange Thomas-Mann-Weg auf die Schatzalp – eine Hommage an den Literaten.

Das stilvoll modernisierte Chalet Berghof Sertig besteht aus drei Teilen: Dem angebauten Haus mit Balkon, dem umgebauten Stall mit Terrasse und dem früheren Schopf, der als Verbindung zur versteckten Garage für bis zu sieben Autos führt. Die zweistöckige Residenz bietet Platz für vier Erwachsene im Obergeschoss des Hauses (120 Quadratmeter) und für vier Erwachsene mit bis zu drei Kindern im Erdgeschoss des Stalls (180 Quadratmeter). Beide Refugien haben je eine Küche beim Esstisch, einen Kamin im Wohnbereich sowie zwei Schlafzimmer mit Bad/Wanne (Stall) oder Bad/Dusche (Haus).

Im Standard-Arrangement verpflegen sich die bis zu elf Personen selber. Eine Übernachtung kostet so je nach Saison 280 bis 750 Franken im Haus oder 480 bis 1050 Franken im Stall. Der Mindestaufenthalt beträgt zwei Nächte, über Weihnachten/Neujahr deren sieben. Gegen einen Zuschlag werden die anfallenden Einkäufe erledigt. Gleiches gilt für die tägliche Reinigung. Ein rustikales Frühstück kann im benachbarten Restaurant Bergführer ab 30 Franken genossen werden. Im Deluxe-Arrangement wird man zusätzlich von einem Privatkoch und einem Chauffeur umsorgt. Die Preise gibt es auf Anfrage. Für die Endreinigung fallen 35 Franken pro Gast an, maximal jedoch 200 Franken.

Nobelherbergen in Davos

  • «InterContinental» Der Neubau mit 216 Zimmern und Suiten – «das goldene Ei» – wurde erst vor drei Monaten eröffnet.
  • «Flüela Davos»Die türkische Luxus-Hotelkette Rixosführt das Haus mit 59 Zimmern und Suiten seit Januar.
  • «Steigenberger»Das Grandhotel Belvédère mit 126 Zimmern und Suiten wurde letztes Jahr komplett renoviert.