Dank der Senkung der Unternehmenssteuer ist der Kanton Zug wieder Spitzenreiter unter den Schweizer Kantonen. Das zeigt der diesjährige Standortqualitätsindikator der Credit Suisse. Der Vorsprung auf den Kanton Basel-Stadt ist aber minim. Dieser hatte die Gewinnsteuern bereits Anfang 2019 gesenkt. Nach nur einem Jahr verlieren die Basler die Führung somit wieder.
Der Kanton Genf rückt um zehn Ränge auf Rang vier vor und liegt nun knapp hinter Zürich. Diese Standorte wiesen eine vorteilhafte Kombination von Attraktivitätsfaktoren auf, heisst es in der Studie. Sie analysiert eine Mischung aus Steuerbelastung der natürlichen und juristischen Personen, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften sowie Erreichbarkeit der Bevölkerung, der Beschäftigten und von Flughäfen.
Steuerpolitik ist entscheidend
Gut abgeschnitten haben auch die Kantone Aargau, Schwyz und Nidwalden. Im vom Kanton Luzern angeführten Mittelfeld können Basel-Landschaft, Schaffhausen sowie Solothurn jeweils zwei Ränge nach vorne rücken. Einer der Gewinner ist auch der Kanton Freiburg. Er konnte fünf Ränge wettmachen. Schlusslichter sind die Kantone Jura und Wallis. «Die Steuerpolitik ist ein zentrales Element der Standortentwicklung und der am einfachsten zu beeinflussende Faktor», schreibt die Credit Suisse in der Studie.
Die bedeutendsten Rangverschiebungen im Standortqualitätsranking sind wie letztes Jahr mit Veränderungen bei der Besteuerung der Unternehmen zu begründen, heisst es weiter. «So haben die diesjährigen Aufsteiger Genf sowie Freiburg die steuerliche Attraktivität für juristische Personen deutlich verbessert», so das Fazit.
Grenzgänger sind gebildeter
Mit der Anfang 2020 in Kraft getretenen Reduktion der Gewinnsteuersätze punktet der Kanton Zug bei den natürlichen, aber auch den juristischen Personen. Der effektive maximale Gewinnsteuersatz betrage in der Stadt Zug neu 11,91 Prozent, 2019 waren es noch 14,35 Prozent. Knapp hinter Zug folgen die Kantone Appenzell Innerrhoden, Nidwalden und Obwalden. In den kommenden Jahren dürfte es wegen der vielerorts schrittweisen Anpassungen der Unternehmensbesteuerung zu weiteren kleineren Verschiebungen im Standortqualitätsranking kommen, schätzt die Credit Suisse.
Doch nicht nur die Steuern tragen zur Standortqualität bei, sondern auch die Bedingungen für Arbeitskräfte. In wissensintensiven Wirtschaftsbereichen seien hochqualifizierte Mitarbeitende ein zentraler Produktionsfaktor, sagen die Studienautoren. Dabei würden auch die Pendler und Grenzgänger zählen.
Gemäss den Ökonomen der Credit Suisse hat sich der Bildungsstand der Schweizer Arbeitskräfte über die letzten Jahrzehnte markant erhöht, es zeige sich aber ein Stadt-Land-Graben bei der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften. In urbanen Regionen sowie in den näheren Agglomerationsräumen verfügen über 40 Prozent, in der Stadt Zürich gar 57 Prozent der Arbeitnehmenden über ein Diplom einer Fachhochschule, Universität oder einer höheren Fachschule. In ländlichen Regionen liegt der Anteil unter 25 Prozent. Die Analyse der Credit Suisse-Ökonomen legt dar, dass Arbeitskräfte, die aus anderen Regionen oder aus dem Ausland zupendeln in der Regel häufiger über eine höhere Ausbildung verfügen als die ansässigen Personen.
Wirtschaftliche Ballungszentren wie Zürich, Zug, Basel, Baden und Genf sowie deren Agglomerationen zählen zu den attraktivsten Regionen für Unternehmen, heisst es in der Studie. Dies auch wegen der verkehrstechnischen Erreichbarkeit.
(tdr)