Fernsehgeräte-Marktführer Samsung hat bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas eine komplett überarbeitete Benutzeroberfläche vorgestellt, die TV-Übertragungen besser mit Online-Angeboten verbindet. So soll das Smart-TV-Hub gleich beim Einschalten des Fernsehers erscheinen und einen Überblick über die gerade laufenden TV-Sendungen geben.

Neben dem Startbereich «TV» sortiert Samsung die Smart-TV-Dienste nun in die Sektionen «Filme & Live-Sendungen», «Fotos, Videos & Musik», «Social» mit einem Anschluss an Dienste wie Facebook sowie «Apps».

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Radar auf dem Dach

Der japanische Autoriese Toyota brachte zur CES den Prototypen eines «Active Security Cars» auf Basis eines Lexus LS mit. In dem Auto kommt unter anderem ein 360-Grad-Radar auf dem Dach zum Einsatz, das Gegenstände bis zu einer Entfernung von 70 Metern erkennen kann.

Drei Farbkameras können Objekte bis zu einer Entfernung von 150 Metern wahrnehmen, darunter auch Ampeln und ihre Farben. Ausserdem verfügt das Fahrzeug über weitere Radarsensoren an der Front und an den Seiten, die den Nahbereich rund um das Auto im Blick haben.

Die eingesetzten Komponenten könnten im Prinzip zur Entwicklung eines Fahrzeugs führen, das sich vollständig autonom bewegt. Die Technik soll nach Vorstellung von Toyota aber eher den Fahrer unterstützen.

Qualcomm statt Microsoft

Ein weiteres Zeichen für den Wandel der Branche: Den Startschuss für die wichtigste US-Elektronikmesse gab erstmals der Mobilchip-Spezialist Qualcomm. Jahrelang fiel es dem Windows-Riesen Microsoft zu, die CES mit einer Keynote-Präsentation zu eröffnen. Diesmal tauchte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Montag (Ortszeit) nur als Überraschungsgast beim Auftritt seines Qualcomm-Kollegen Paul Jacobs auf.

Jacobs kündigte in Las Vegas zwei neue Chips an, die Modelle Snapdragon 600 und 800. Sie sollen mehr Leistung bei geringerem Energieverbrauch bieten und sind für den superschnellen LTE-Datenfunk gerüstet.

Vor allem betonte Jacobs aber die wachsende Bedeutung von Anbietern wie Qualcomm für verschiedenste Branchen von der Unterhaltungselektronik bis hin zur Autoindustrie. «Wir machen keine TV-Geräte oder Stereoanlagen oder Spielekonsolen. Aber wir stecken im Herzen mobiler Geräte und immer mehr Verbraucherelektronik, die im Mittelpunkt von allem steht, was Sie machen.»

Sechster Sinn

Für die Zukunft versprach Jacobs noch mehr Sensoren, die Geräten einen «digitalen sechsten Sinn» verleihen sollen. Nach Einschätzung der Marktforschungsfirma Gartner werden in diesem Jahr erstmals mehr Tablet-Computer als Notebooks verkauft.

Der Chip-Primus Intel setzt für einen Durchbruch im Smartphone-Geschäft auf Wachstumsmärkte wie Afrika, Lateinamerika und China. Inzwischen gebe es eine ganze Reihe von Smartphones grosser Hersteller mit «Intel inside», betonte Intel-Manager Mike Bell in Las Vegas.

Im Geschäft mit den boomenden Smartphones hatte der weltgrösste Prozessoren-Hersteller bisher das Nachsehen gegenüber dem britischen Chip-Designer ARM, dessen Prozessoren deutlich weniger Energie verbrauchen.

Der Absatz in den Wachstumsmärkten dürfte bis 2015 auf 500 Millionen verkaufte Smartphones wachsen, hofft das Unternehmen. Intel stellte in Las Vegas dafür eine neue Generation seiner Atom-Chip-Plattform vor, die für den mobilen Betrieb konzipiert ist. Bei ihr sei der Energiehunger so stark gedrosselt worden wie noch nie in der Firmengeschichte, sagte Bell.

(chb/tno/sda)