Die Berliner Staatsanwaltschaft durchsuchte am Dienstag das Privathaus des deutschen Rap-Musiker Bushido im Berliner Quartier Wannsee durchsucht. Es gehe um den Verdacht einer Steuerstraftat, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde der Nachrichtenagentur DPA. Er bestätigte damit entsprechende Informationen des Radiosenders Berlin-Brandenburg.

Die Fahnder durchsuchten laut Steltner zudem eine Steuerberatungskanzlei sowie mehrere Privat- und Geschäftsadressen von Bushidos Management. Einzelheiten zu den Ermittlungen nannte die Staatsanwaltschaft nicht. Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, habe die Razzia mehrere Stunden gedauert. Die Ermittler hätten kistenweise Unterlagen sichergestellt

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Mehrere Stunden lang durchsucht

Laut dem Bericht ermittelt die Staatsanwaltschaft unter dem Aktenzeichen 245 Js 2296/12 bereits seit Monaten gegen den Rapper wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Weiter schreibt «Bild», dass die Fahnder auch das Büro und die Privaträume von Bushidos umstrittenen Freund und Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker durchsucht hätten.

Ausserdem sei die Staatsanwaltschaft zur Razzia im Büro von Bushidos Steuerberater angerückt, der bei den umfangreichen Durchsuchungen laut «Bild»-Informationen als Beschuldigter geführt werde. Die Staatsanwaltschaft prüft demnach, ob der Steuerexperte dem Rap-Star geholfen hat, Millionen am Fiskus vorbeizuschleusen.

Schweizer übernimmt Bushidos Firmenanteile

Erst vergangene Woche hatte handelszeitung.ch exklusiv über zwei Fälle berichtet, in denen Bushido und Arafat Abou-Chaker Firmenanteile an einen Schweizer IV-Rentner verkauften. Unter anderem wechselte so die Ersguterjunge GmbH den Besitzer, die hinter Bushidos erfolgreichem Label Ersguterjunge stand. 

Während der Rapper mit einem anderen Unternehmen mit leicht unterschiedlichem Namen, der Bushidoersguterjunge GmbH, weitermacht, führt die vom Schweizer R. M. übernommene und in Elementario Musik GmbH umbenannte Firma kein erkennbares Eigenleben.

«Ich nahm kein Geld in die Hand»

Im Gespräch behauptete M. jedoch, gar nicht selber hinter den übernommenen Firmen zu stehen. «Ich nahm kein Geld in die Hand», sagte M. «Der Kauf wurde von den Leuten in Deutschland finanziert.» Es gehe darum, dass die Unternehmen Firmen saniert würden, damit sie nicht Konkurs gingen und dann sauber liquidiert werden könnten.

«Ein Mittelmann fragte mich, ob ich das übernehmen kann», so M weiter.  Man habe ihm für seine Tätigkeit ein Gehalt von 10'000 Euro pro Jahr versprochen, von denen er bisher allerdings nur 5000 erhalten habe. Bushido und Arafat Abou-Chaker wiesen alle Angaben des Schweizers über ihre Anwältin als falsch zurück.

(tno/se)