BILANZ: Verschiedene Marken propagieren heute Champagner als Begleiter zum Essen. Was halten Sie davon?
Chandra Kurt: Persönlich trinke ich sehr gerne Champagner zum Essen, ich schätze diese Kombination. Champagner macht mich generell weniger müde als beispielsweise ein allzu schwerer Rotwein. Was ich allerdings unterlasse, ist die Kombination von Champagner und rotem Fleisch.
Worauf muss man achten, wenn man einen Mehrgänger nur mit Champagner begleiten will?
Wichtig ist, dass man sich immer bewusst ist, dass es auch beim Champagner verschiedene «Weintypen» gibt: vom leichten einfachen bis zum komplexen schweren. Brut-Champagner ohne Jahrgang eignen sich sehr gut für den Apéro und zu Vorspeisen. Jahrgangs-Champagner oder Préstige-Cuvées sind für Hauptgänge mit Fisch und Pasta geeignet. Rosé-Champagner hat in der Regel etwas mehr Struktur und Tannine, er passt zu Kalbfleisch, Geflügel oder Thonfilet. Zum Dessert eignen sich die leicht süssen Demi-Sec-Abfüllungen, wobei manchmal auch der Rosé-Champagner einen schönen Abschluss macht. Ich empfehle ausserdem, die Top-Cuvées in grösseren Gläsern zu servieren. Der Champagner schmeckt daraus vorzüglich.
Wie sieht Ihre Lieblingskombination aus?
Pasta mit Hummer und einem Vintage-Champagner. Oder Rosé-Champagner mit Kalbskotelett und Morcheln. Ein Hit: Zigarre und Ultra-Brut-Champagner.
Koryphäe: Chandra Kurt ist Weinjournalistin. Eben ist ihr «Weinseller 10/11» publiziert worden, ein önologischer Führer für Schnäppchenjäger.