Stockholm ist nicht eng und beklemmend wie so viele Städte im Norden, sondern offen, leicht, frei. Zudem macht die Stadt bewusst, dass Design etwas mit Alltag zu tun hat.
Die Trendstadt verändert sich schneller, als es die sonst eher schwermütige nordländische Seele vermuten lässt. Wer die Stadt etwa zuletzt im Herbst besucht hat, wird sich wundern, wie sie sich bis zum Sommer weiterentwickelt hat.
Der beste Start ins «Venedig des Nordens»? Unter den alten Bäumen im Garten des Boutiquenhotels Villa Källhagen mit einem Glas Champagner! Hier zeigt sich Stockholm von seiner schönsten Seite. Schiffe ziehen vorbei, Vögel zwitschern, und dennoch ist man in zehn Taxi- oder Bootsminuten im Zentrum. Ebenfalls direkt am Wasser, auf einer der vielen kleinen Inseln, über die sich die Stadt erstreckt, liegt das Hotel J Nacka Strand. Die Betreiber haben sich an den Bootshäusern in New England inspiriert und das Ganze mit skandinavischem Flair versehen. Das passt zu den Schweden: Sie umgeben sich gern mit schönen Dingen und wollen stylish aussehen – aber nicht auffallen. Am liebsten sind sie Teil einer unaufdringlich eleganten Masse.
Darum sind die Interior Designs so wohltuend pur und sehr wohnlich. Geradezu spektakulär in seiner Schlichtheit und aufregend in seiner Individualität ist das Hotel Hellsten, der erfrischende Newcomer in der Stockholmer Hotelszene.
Wobei: Die Stadt selbst kann man nicht puristisch nennen. Sie vibriert nur so vor Lebendigkeit – bereits beim Lunch im lässigen Grill, im gastronomisch erkundenswerten Esperanto oder in der schicken Locanda Klara Norra spürt man den leicht synkopischen Rhythmus einer hochtourig arbeitenden Wirtschaftsmetropole.
Nachmittags dann: Spaziergang durchs Stadtviertel Östermalm, wo edle Geschäfte wie die Kult-Designläden Svenskt Tenn und Asplund ihre Wohnaccessoires präsentieren. Auch das Moderna Museet, das Museum für moderne Kunst, lohnt einen Abstecher, nicht zuletzt wegen des Traumausblicks auf den Hafen.
Zum Abendessen hat man die Qual der Wahl: die Klassiker Edsbacka Krog (zwei Michelin-Sterne in historischen Mauern) oder Teatergrillen (Mix aus «Kronenhalle» und «Moulin Rouge») – oder vielleicht doch lieber innovative schwedische Fusion-Cuisine in stilvoller Ambiance, wie sie das F12 zelebriert? So oder so: Die Alkoholpreise sind aberwitzig.
Das Nachtleben naht. Und es gibt keinen stimmigeren Ort als die Lounge im Berns Hotel, um den Geschäftsabschluss zu feiern. Eine Etage tiefer befindet sich Berns Nightclub, Stockholms mondänste Adresse nach Mitternacht. Auch das entspanntere Lilla Baren kommt bei den Yuppie-Jungs und Glamourgirls so gut an, dass am Wochenende stundenlanges Anstehen schon ein Teil der Party geworden ist.
Hotels:
Villa Källhagen, www.kallhagen.se, DZ ab 2400 sKr.
J Nacka Strand, www.hotelj.com, DZ ab 1575 sKr.
Hellsten, www.hellsten.se, DZ ab 1800 sKr.
Lunch:
Grill, www.grill.se, Tel. 314 530
Esperanto, www.esperantorestaurant.se, Tel. 696 2323
Locanda Klara Norra, www.locanda.se, Tel. 440 2380
Dinner:
Edsbacka Krog, www.edsbackakrog.se, Tel. 963 300
Teatergrillen, www.teatergrillen.se, Tel. 545 035 65
F12, www.f12.se, Tel. 248 052
Shopping:
Svenskt Tenn, www.svenskttenn.se, Strandvägen 5
Asplund, www.asplund.org, Sibyllegatan 31
Kultur:
Moderna Museet, www.modernamuseet.se, Skeppsholmen
Nightlife:
Berns Nightclub, www.berns.se, Tel. 5663 2200
Lilla Baren im Restaurant Riche, www.riche.se, Tel. 5450 3560