Katastrophale Naturereignisse wie der Hurrikan Ida und die Überschwemmungen in Deutschland machen das Jahr 2021 nach Ansicht der Swiss Re zu einem der teuersten Katastrophenjahre für die Versicherungsbranche seit Erhebungsbeginn. Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Unglücke führten im zu Ende gehenden Jahr weltweit zu einem wirtschaftlichen Schaden von 259 Milliarden Dollar, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Rückversicherungskonzerns hervorgeht.
Die Versicherungsbranche muss dabei für 112 Milliarden Dollar Schäden geradestehen. Das ist Swiss Re zufolge die vierthöchste Schadensumme seit 1970. Mehr als 10'000 Menschen verloren bei den Katastrophen ihr Leben oder werden noch vermisst.
Mit 105 Milliarden Dollar entfällt das Gros der versicherten Schäden auf Naturkatastrophen. Am teuersten war der Wirbelsturm Ida, der Ende August und Anfang September an der US-Ostküste verheerende Schäden anrichtete und alleine mit bis zu 32 Milliarden Dollar zu Buche schlägt.
Die Flutkatastrophe in Deutschland und den benachbarten Ländern kostet die Versicherer bis zu 13 Milliarden Dollar. Der Trend zu steigenden Sekundär-Schadenereignissen - im Fachjargon Secondary Perils genannt - setzte sich fort. Insgesamt entfielen mehr als die Hälfte der Schäden auf Überschwemmungen, Gewitter, Winter- und Hagelstürme oder Waldbrände.
Tornados in Kentucky noch nicht berücksichtigt
In den Schätzungen sind die Schäden durch die verheerenden Tornados im US-Bundesstaat Kentucky noch nicht berücksichtigt. Auch Aufwendungen im Zusamenhang mit der Coronavirus-Pandemie fehlen noch. 2020 mussten die Versicherer für Katastrophen 99 Milliarden Dollar bezahlen. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre beliefen sich die Schadenaufwendungen auf 86 Milliarden Dollar. Die Katastrophenbilanz von Branchenprimus Rückversicherer Münchener Rück wird Anfang Januar erwartet.
(reuters/gku)