Das nächste World Economic Forum (WEF) findet auf dem Bürgenstock NW und in Luzern statt. Vom 18. bis 21. Mai 2021 treffen sich Politiker und Wirtschaftsleute in der Zentralschweiz und diskutieren unter dem Motto «The Great Reset». Bevor die Region vom erhofften Werbeeffekt profitieren kann, stehen nun Sicherheitsfragen an.
Die Sicherheit war stets ein grosses Thema, wenn sich die hochrangigen Politiker und Wirtschaftskapitäninnen zum WEF an einem Ort trafen. Beim kommenden Anlass, der vom Winter in den Frühling verschoben und nun von Davos GR in die Zentralschweiz verlegt wurde, wird zudem das Thema Gesundheit eine grosse Rolle spielen.
Das Treffen finde unter der Voraussetzung statt, dass die Gesundheit und die Sicherheit der Teilnehmenden und der Gastgeber gewährleistet seien, halten die Organisatoren in ihrer Ankündigung vom Mittwoch fest. Die Corona-Pandemie findet sich zudem im Motto des WEF: Die Teilnehmenden werden zum Thema «Der grosse Neustart in der Post-Covid-19-Ära» diskutieren.
Führungspersönlichkeiten aus aller Welt sollen an einem gemeinsamen Plan zum Wiederaufbau arbeiten. Der Anlass in reduzierter Form werde sowohl persönliche Treffen als auch digitale Elemente beinhalten, heisst es in der Medienmitteilung.
Verhandlungen über die Kosten stehen noch an
Der Nidwaldner Landammann Othmar Filliger (CVP) sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, er finde es gut, dass das WEF trotz der coronabedingten Unsicherheit einen Anlass organisiere. Die Regierung sei bereit, die Veranstalter zu unterstützen.
Bislang seien noch keine finanziellen Zugeständnisse gemacht worden. Mit der definitiven Zusage gelte es nun, etwa beim Sicherheitsdispositiv über die Kosten zu verhandeln. Neben dem WEF und dem Bund ist auch der Kanton Luzern involviert, da auch dort Veranstaltungen geplant sind. Zur Anzahl der Teilnehmenden konnte Filliger keine Angaben machen.
Bei der letzten Austragung half die Armee beim Personen- und Objektschutz und bei der Luftraumüberwachung mit Leistungen im Umfang von 32 Millionen Franken. Die weiteren Sicherheitskosten von neun Millionen Franken teilten sich der Bund, das WEF, der Kanton Graubünden und die Gemeinde Davos gemäss einem Schlüssel auf.
«Willkommener Nebeneffekt»
Es sei noch ein bisschen früh für konkrete Aussagen zur subsidiären Hilfe des Bundes oder der Armee für das WEF auf dem Bürgenstock, sagte Armeesprecherin Delphine Allemand auf Anfrage. Die kantonalen Behörden müssten nun zuerst ihre Bedürfnisse klären und ein Konzept erstellen. Basierend darauf müssten sie einen Antrag an die Armee um Unterstützung stellen. Schliesslich brauche es für die Zusicherung der Hilfe noch einen Beschluss des Eidg. Parlamentes.
Die Kantonsregierungen in Nidwalden und in Luzern frohlockten ob des Standortentscheids. «Aus volkswirtschaftlicher Sicht erhoffen wir uns dadurch einen willkommenen Nebeneffekt», sagte Landammann Filliger. Einerseits passiere das direkt dank der WEF-Teilnehmer und Gäste und anderseits sei der Bürgenstock im internationalen Scheinwerferlicht, was einen Werbeeffekt für die ganze Region habe.
Auch die Luzerner Regierung begrüsste den Standortentscheid. Profitiere davon könne der Kongress- und Veranstaltungssektor, der von der Coronakrise besonders stark gebeutelt sei. Der Anlass sei eine Chance für die Tourismus-Destination Luzern-Bürgenstock-Nidwalden.
2022 wieder zurück in Davos
Das WEF auf dem Bürgenstock in Luzern dürfte bloss ein Abstecher in die Region sein. 2022 soll der Anlass wieder nach Davos zurückkehren, hielten die Organisatoren fest. Letztmals wurde die Veranstaltung wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 und angekündigter Demonstrationen von Globalisierungsgegnern von Davos nach New York verlegt.
Das neue Bürgenstock Resort wurde 2017 eröffnet. Das 550-Millionen-Franken-Projekt umfasst vier Hotels mit 383 Zimmern und Suiten, ein Gesundheitszentrum, zehn Restaurants und Bars, 67 Residenzen sowie ein 10'000 Quadratmeter grosses Spa.
(sda/me/gku)