Kein namenloser Strandabschnitt zwischen Cannes und Nizza, nein, das mondäne Cap d’Antibes musste es sein. Gleich neben der berühmten «Milliardärsbucht», wo sich Zelebritäten wie Jean-Paul Belmondo, die Familie Jelzin oder Bierkönig Alfred Heineken ein Stelldichein geben, hatte 1999 auch der Gründer von Think Tools, Albrecht von Müller, eine Geschäftsresidenz erstanden. Im milden, mediterranen Klima sollten sich die eingeflogenen Topshots aus Politik und Wirtschaft entspannen und zu intellektuellen Höchst-leistungen aufraffen können.

Nun, da die Einkünfte ein- gebrochen sind und der Börsenwert der Denkschmiede bedrohlich gegen den Nullpunkt tendiert, hat Think Tools das Firmenanwesen in Südfrankreich verkauft. Zweieinhalb Millionen Franken hat ein russischer Nachbar dafür hingeblättert.

Auch seine 25-Meter-Jacht hat von Müller unlängst versilbert; nicht etwa aus Geldnot, denn ganz auf dem Trockenen sitzt der Münchner nicht. Beim Börsengang im Frühjahr 2000 hatte er 131 510 Titel aus seinem Fundus zum Stückpreis von 270 Franken abgegeben und 35 Millionen Franken gelöst. Mit seinem Zweitboot, einer bescheideneren 13-Meter-Jacht, kreuzt der Multimillionär ferienhalber vor der italienischen Küste und plant eine Lehrtätigkeit: «Endlich habe ich wieder mehr Zeit, um nachzudenken», sagt der braun gebrannte Gründer, dem die Bude noch immer zur Mehrheit gehört.
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