Wer auf Bouillabaisse, Hummer und Austern steht – und das zum Frühstück –, der sollte beim «Ritzcoffier» im Bürgenstock-Resort bei Luzern vorbeischauen.
In der Smart-Casual-Atmosphäre der Brasserie wird zum Brunch das Signature-Gericht des Restaurants – die Bouillabaisse – serviert. Und die halbierten Schalentiere werden in schnieker Präzision aneinandergereiht auf dem mittigen Buffet aufgelegt.
Den passenden Wein gibts auch dazu. Für die Fans, die es genauer wissen wollen: etwa einen fruchtig-schmelzigen Pouilly-Fumé, balanciert mit feiner Säure. Oder für Rotweinliebhaberinnen einen trockenen Bündner Pinot Noir von Obrecht.
Ein bisschen Paris in den Bergen
Brunch plus Luxus – das ist das neue Konzept des «Ritzcoffier». Weniger mit dem üblichen Ehrgeiz von Spitzenküchen, für Businesslunch und -dinner auf Sternejagd zu gehen. Sondern mit dem Ziel, Touristen, Ausflüglerinnen und Hotelgästen des Resorts französische Köstlichkeiten auf einem mehr als passablen Niveau zu präsentieren. Auch das Ambiente kann was: Blick auf den Bürgenstock und den Vierwaldstättersee, eine höchst aufmerksame Bedienung und das Flair eines Grandhotels. Für ein bisschen Paris in den Bergen.
Es hat eine Weile gedauert, bis das «Ritzcoffier» seine neue Bestimmung gefunden hat. Vor der Pandemie arbeiteten Culinary Director Mike Wehrle und sein Küchenchef Bertrand Charles daran, das «Ritzcoffier» zum kulinarischen Aushängeschild der Bürgenstock-Gruppe zu machen: 17 Punkte und ein Stern waren es vor Corona. Dann war Schluss, als das Restaurant pandemiebedingt schliessen musste und in eine lange Pause ging.
Wehrle nutzte die Pause, um das Konzept zu überdenken. Und wandelte das «Ritzcoffier» in eine elegante Brasserie um. Am Herd werken nun Director Wehrle selbst und niemand Geringerer als ein Star der Luzerner Restaurantszene: 16-Punkte-Chef Raphael Tuor.
Tuor kochte davor zehn Jahre lang im «Adler» in Nebikon – dekoriert mit 17 Punkten und einem Michelin-Stern. Dann machte er Station im «Reussbad» – unschwer zu erraten: in Luzern direkt an der Reuss gelegen. Anschliessend in der «Krone» in Blatten vor den Toren Luzerns (16 Punkte). Und jetzt im «Ritzcoffier».
Wem Meeresfrüchte einen halben Kilometer über dem Seespiegel nicht Fun genug sind, der darf hin und wieder auch mit Einspielern einer Liveband rechnen. Die Jungs spielen alles, von Shalom Aleichem bis Adele. Mit gutem Sound: Die NZZ hat einmal die Akustik in ausgewählten Schweizer Restaurants getestet; das «Ritzcoffier» schnitt «vorbildhaft» ab.
Den Kataris sei Dank
Den Takt im «Bürgenstock» und letztlich auch im «Ritzcoffier» geben aber ganz andere an: Das Luxushotel gehört der Katara Hospitality Switzerland AG in Zug. Die Gesellschaft ist das Schweiz-Vehikel für Luxushotellerie und -gastronomie im staatlichen Besitz des Emirats von Katar.
Den Kataris gehören auch Tempel wie das «Plaza» in New York, das Mövenpick-Hotel in Doha, das Hotel Schweizerhof in Bern – und eben die Bürgenstock-Selection mit Hotels und Residenzen mit insgesamt 678 Zimmern und 67 Suiten sowie eine Reihe weiterer Luxushäuser in Europa, in den USA und am Persischen Golf.
Das Konzept des Emirats für seine Hotels: elegantes, zeitgenössisches Design, einzigartige Spa-Infrastrukturen und ein aussergewöhnliches kulinarisches Angebot. Hierzulande der Schweizer Tradition verpflichtet, von der Gastfreundschaft über den Service bis zur Diskretion. Wir haben es getestet. Note: Sehr gut.
Ein Spitzen-Spa
Apropos Spa: Wer nach dem Brunch de Luxe im «Ritzcoffier» noch immer nicht satt und zufrieden ist, kann zur Erholung ins sogenannte Alpine Spa des «Bürgenstock». Nach der Brasserie ist dies das zweite Highlight des Resorts und auch einen Besuch für sich wert.
Für Wellnessfans kann das ein hübscher Ausflug sein. Mit dem Katamaran von Luzern bis zur Anlegestelle Kehrsiten Bürgenstock über den Vierwaldstättersee gondeln. Dann mit der Seilbahn hinauf auf den Bürgenstock – und fast schon hat man die Zehen im 35 Grad warmen Infinity-Edge-Outdoor-Pool mit Berg- und Seepanorama.
Die elegant-minimalistisch designte Anlage bietet noch mehr: ein Solebad, in dem man sich an der Oberfläche treiben lassen kann wie im Toten Meer, mehrere Saunen sowie Dampfbäder. Und ein besonderes Highlight: eine Ruhezone nur für Frauen, mit einem Bett mit Decke zum Schlafen, durchgehenden Fenstern und Bergblick, um sich von den Strapazen in der Spa-Anlage zu erholen.
Der Artikel spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider. Der Bericht entstand auf Einladung des Bürgenstock Resort.