Viele Unternehmen melden Umsatzrekorde und Gewinnsteigerungen, und trotzdem verlieren die Aktien an Wert. Die Erwartungen der Analysten und Investoren seien nicht eingetroffen, heisst es dazu im Markt. Die Erwartungen und die Ansprüche der Investoren sind zentrale Elemente für den Wert einer Aktie. Ein glaubhaftes Rating schliesst deshalb nicht nur den Markt ein, sondern nimmt ihn als Grundlage.

Die Grundidee für die Berechnung des Ratings der Top 100 ist einfach: Ist die gesamte Aktienrendite (inklusive Dividenden und Ausschüttungen) höher als vom Markt erwartet, schafft das Unternehmen Wert. Im Fachjargon spricht man von einer Überschussrendite. Je höher diese Überschussrendite und die Marktkapitalisierung eines Unternehmens sind, desto mehr Frankenwerte schafft das Unternehmen für seine Aktionäre. Nur mit der Überschussrendite allein würden Kleinunternehmen gegenüber Grossunternehmen tendenziell bevorteilt. Die Kombination von Überschussrendite und eingesetztem Kapital erlaubt eine objektive Beurteilung aller Unternehmen. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass es bedeutend schwieriger ist, auf 100 Milliarden Franken Kapital eine Überschussrendite zu erzielen als auf 100 Millionen Franken.

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BILANZ und OLZ & Partners, Murten, haben zum zweiten Mal für die SPI-
Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Franken Börsenkapitalisierung die Wertschaffung gemessen. Im Jahr 2004 setzten die Unternehmen die Latte noch etwas höher. Mindestens zwölf Millionen Franken Wertschaffung waren notwendig, um die Top 100 zu erreichen. Im Vorjahr genügten noch bescheidene fünf Millionen.

UBS, die Siegerin im Jahr 2004, hat mehr als zweieinhalbmal mehr Wert geschaffen als die CS, Siegerin des Jahres 2003. Insgesamt konnten die Top-Firmen klar zulegen. Von den 157 Unternehmen, welche die Anforderungen des Ratings erfüllten, haben 111 Firmen insgesamt über 45,6 Milliarden Franken Wert geschaffen. 2003 erzielten 102 Unternehmen eine Wertvermehrung von 34,3 Milliarden.

Die klare Gewinnerin in diesem Jahr ist die UBS mit einer Wertschaffung in Höhe von mehr als 7,6 Milliarden Franken. Im vergangenen Jahr mit 1,9 Milliarden Franken noch auf Rang 4, hat die Grossbank diesmal die Poleposition von der Credit Suisse übernommen. Die CS ist im abgelaufenen Jahr sogar unter den grossen Wertvernichtern zu finden. Sie fiel vom 1. auf den 149. Rang zurück. Das höhere Risiko, das in der CS-Aktie steckt, wurde vom Markt nicht belohnt. Eine lediglich durchschnittliche Performance reichte für die Zürcher Grossbank nicht. In Franken resultierte eine Wertverlust von gut 1,8 Milliarden.

In der Liste der Verlierer wird die CS von einigen prominenten Grossfirmen noch übertroffen. Nestlé hat mit dem Geld der Aktionäre den grössten Wertverlust von beinahe 7,8 Milliarden Franken auf dem Gewissen. Grosse Enttäuschungen gab es aber auch bei Novartis, Roche und Swiss Re. Alle vier SMI-Schwergewichte waren überdies schon 2003 unter den grossen Wertvernichtern aufgetaucht. Übrigens haben ingesamt 46 der untersuchten 157 Firmen zusammen nicht weniger als 41,9 Milliarden Franken an Werten zerstört. Wie erläutert, geht es hier nicht um die erzielten Gewinne oder Cashflows, sondern um die erzielten Renditen im Vergleich zum Gesamtmarkt.

Die Unterschiede zwischen Gewinnern und Verlierern wurden im Vergleich zum Vorjahr grösser. Die drei Erstplatzierten der Top-100-Liste erzielten alle eine Wertschaffung von mehr als 3,7 Milliarden Franken. Dies gelang letztes Jahr nicht einmal dem Sieger. Die zweitplatzierte Syngenta und die drittplatzierte Richemont schafften es vergangenes Jahr nicht in die Liste der Top-Unternehmen. Sehr positiv abgeschnitten hat unter anderem auch Swisscom. Der Telekommunikationskonzern schaffte den Turnaround von den Verlierern direkt in die ersten fünf. Konstanter zeigen sich die Leistungen bei zwei kleineren Firmen. Nur Kühne + Nagel und die Waadtländer Kantonalbank klassierten sich (neben der UBS) zum zweiten Mal hintereinander in den ersten zehn Rängen.

OLZ & Partners

OLZ & Partners Asset and Liability Management ist ein Team aus unabhängigen Finanzspezialisten. Die Firma wurde von Ex-Mitarbeitern des Instituts für Finanzmanagement der Uni Bern gegründet mit dem Ziel, faire, transparente und wissenschaftlich fundierte Finanzdienstleistungen anzubieten. OLZ ist spezialisiert auf Firmenbewertung, Entschädigungspläne und Risikomanagement. OLZ bietet zudem Vermögensverwaltung für private und institutionelle Kunden und für Family-Offices.