Wenn ein Schiff 311 Meter lang, 39 Meter breit und 79 Meter hoch ist, wie lang ist man dann abends auf?

Wenn das Schiff «Voyager of the Seas» heisst, kann das spät beziehungsweise früh werden, denn das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt kann mit jedem Vergnügungsviertel an Land mithalten. An Bord des schwimmenden Luxushotels, das 3114 Passagieren Platz bietet und jeden Sonntag von Miami in die Karibik ausläuft, locken 18 Bars, ein riesiges, der Mailänder Scala nachempfundenes Theater mit täglichen Broadway-Aufführungen, ein Jazzklub, eine Zigarrenlounge, eine Diskothek und ein Kasino, das sich selbst in Las Vegas gut machen würde. Auch eine Eis-Show steht zur Wahl – doch, Sie haben richtig gelesen: Im Eisstadion, das im Bauch des Schiffes untergebracht ist, wird so etwas wie «Holiday on Ice» auf Karibikwellen geboten.

Auf der im Herbst 1999 eingeweihten und 650 Millionen Franken teuren «Voyager of the Seas» ist alles gross; man wandert durch ein maritimes Guinness-Buch der Rekorde. Mit 142 000 Bruttoregistertonnen sprengt es jeden Rahmen und ist um 30 Prozent grösser als das zweitgrösste Kreuzfahrtschiff der Welt. Zum Vergleich: Die «Titanic» brachte es 1912 auf 45 000 Bruttoregistertonnen. In der vierstöckigen Wandelhalle, länger als ein Fussballfeld, wimmelt es von exklusiven Geschäften von Bulgari bis Versace – und von Gästen, die sich für das Dinner fein gemacht haben. Neben Kapitän Svein Pettersen dürfte für sie der Food-&-Beverage-Manager der wichtigste Mann an Bord sein: Er ist nämlich für die Logistik verantwortlich, die es dem Chefkoch ermöglicht, täglich 22 000 Essen bereitzustellen. Schliesslich wollen 1176 Crewmitglieder zumindest drei Essen am Tag, die Gäste können dagegen bis zu 15-mal im kulinarischen Schlaraffenland speisen.

Nichts Unmöglich auf hoher See
Haben Sie gestern etwas zu viel gefeiert? Kein Problem: «Shipshape» steht für 4500 Quadratmeter Fitness-, Beauty- und Wellnessanlagen, dazu zwei Poollandschaften. Frisch durchtrainiert, verliert plötzlich auch die 61 Meter hohe Kletterwand ihren Schrecken. Wenn nicht, können wir es für heute auch bei Inlineskating oder bei einer Runde Minigolf belassen oder Golf spielen; der Simulator steht auf Deck 13. Etwas später vielleicht in einen der sechs Whirlpools – oder sich in eines der 3000 Bücher aus der Bibliothek vertiefen. Vielleicht suchen wir auf dem Weg zum Lunch auch nur etwas Kunstgenuss. Zwölf Millionen Dollar hat die Reederei Royal Caribbean International für Gemälde und Skulpturen an Bord ausgegeben, da wird doch auch für unseren Geschmack etwas dabei sein. Möglicherweise machen wir das alles erst morgen, wir haben ja noch sechs Tage.

Die neue Lust auf Meer. Bis zu den Terroranschlägen vom 11. September schien es keine Wachstumsgrenzen für die grossen Schifffahrtsgesellschaften zu geben, immer mehr Menschen erkannten in der Schiffsreise die Idealform verwöhnter Fortbewegung in Champagnerlaune. Mit den Rekordzahlen ist es vorerst vorbei: Wie die gesamte Reiseindustrie lahmt auch das Kreuzfahrtengeschäft am abrupten Rückgang des Buchungsgeschäftes. «Erholungstendenzen gibt es, aber zurückkehren wird die Lust auf Kreuzfahrten erst im nächsten Sommer – falls nichts mehr passiert», sagt Hans Hunziker, Geschäftsführer der Kreuzfahrtenbörse The Cruise Line in Zürich. «Das Wintergeschäft wird in der ganzen Branche als katastrophal abgebucht. Wegen des temporären Überangebots und des amerikanischen Yield- Managements, das auf eine knallharte ‹no empty bed policy› setzt, purzelten die Preise bei den meisten Kreuzfahrten um 35 bis 50 Prozent. Einzelne Reedereien – wie die exklusive Silversea Cruises, die keinerlei Discounts gewährt – ziehen einzelne Schiffe vorübergehend aus dem Verkehr.»

Besonders die Amerikaner, von denen die Cruise-Industrie massiv abhängt, leiden unter hochgradiger Flugangst, was die US-Reedereien dazu bewog, ihre Schiffe aus ferneren Destinationen in die «heimischen» Gewässer wie Karibik, Alaska, Hawaii und entlang den amerikanischen Küsten zu beordern. Derzeit werben sie mit der Aussage, dass rund 80 Prozent der Amerikaner in maximal vier Autostunden einen Hafen erreichen können, von dem ein Kreuzfahrtschiff ablegt.

Neue Sicherheitsbestimmungen
Henry Braunschweig, Deutschlands Doyen der Kreuzfahrtjournalisten, rechnet damit, dass fünf oder sechs der grossen Reedereien die Krise nicht überleben werden. Erstes Opfer: Renaissance Cruises, die wie die Swissair im Grössenwahn in Konkurs ging. Opfer Nummer zwei: die altehrwürdige American Classic Voyages. Zur neusten Konsolidierungswelle gehört auch die im November erfolgte Megafusion zwischen den beiden Cruise-Giganten Royal Caribbean International (RCI) und P&O Princess. Der Zusammenschluss der Nummern zwei (RCI) und drei (P&O) im globalen Cruise-Geschäft wird die bisherige Nummer eins, Carnival Corp., als weltweiten Marktführer ablösen.

Die Schifffahrtsgesellschaften halten sich zur aktuellen Entwicklung bedeckt, trotzdem weiss man, dass sie generell alle Häfen im östlichen Mittelmeer, im Roten Meer und im Arabischen Golf aus ihrem Routing gestrichen haben – zum einen wegen der massiv geschrumpften Nachfrage, zum andern wegen der Versicherungen, die Häfen wie Istanbul oder Fahrten durch den Suez-Kanal nur noch zu astronomischen Bedingungen abdecken. Bei Hafenaufenthalten dürfen keine Besucher mehr an Bord empfangen werden, Sicherheitsschleusen wie auf Flughäfen werden jetzt überall installiert, alle Koffer nebst Handgepäck sowie die Mitbringsel von den Landausflügen unterliegen strenger Durchleuchtung. Bei der Rückkehr an Bord muss sich jedermann mit seinem Reisepass ausweisen.

Trotz anhaltender Reiseunlust und erodierenden Margen ergeben sich die Reedereien nicht der schlechten Stimmung und arbeiten mit Hochdruck an der Erschliessung neuer Märkte, zu denen auch die Schweiz gehört. «Im Vergleich zu England oder Deutschland verzeichnen wir ein kleineres Volumen, dafür verkaufen wir mehr Reisen im Luxussegment», sagt Rose-Marie Russo, Verantwortliche für das Kreuzfahrtgeschäft bei Kuoni. «Seit zwei Jahren wird auch der bisher stiefmütterlich behandelte Schweizer Markt schärfer ins Visier genommen.»

Dieser Markt wird von Branchenspezialisten auf jährlich immerhin 30 000 bis 35 000 Passagiere beziehungsweise 80 bis 100 Millionen Franken geschätzt. Mit einer neuen Preispolitik der Schifffahrtsgesellschaften ist mittel- und langfristig allerdings nicht zu rechnen: «Kreuzfahrten werden im nächsten Jahr kaum günstiger», bestätigt Rose-Marie Russo. «Die Flugkosten steigen, die Sicherheitsmassnahmen auf Schiffen und in Häfen müssen erhöht werden, und dazu kommen zahlreiche neue Schiffe auf den Markt, die mit bedeutenden Investitionen einhergehen.»

Neue Schiffe vor Jungfernfahrt
Im Kampf um Übernahmen, Globalisierung und Märkte werden derzeit 42 neue Ozeanriesen mit insgesamt 85 500 Betten gebaut, wofür 15,5 Milliarden US-Dollar budgetiert sind. Darunter befindet sich die «America World City», die in drei Jahren zur Jungfernfahrt auslaufen und 6200 Passagiere aufnehmen wird. Der von der Westin-Gruppe geführte und eine Milliarde US-Dollar teure Megaliner wird vier Shuttle-Schiffe beherbergen, welche die Passagiere mit den vorbeiziehenden Häfen verbindet, sodass die «World City» wie ein Hotel auch mit Kurzzeitgästen operieren kann. In diversen Seminarräumen werden zahlreiche Kurse angeboten, und neben einem 2000-plätzigen Theater und sechs Schwimmbädern wird auch ein Planetarium das Programm an Bord bereichern (www.worldcity.com).

Wer heute eine Reise über die Weltmeere bucht, kann getrost das eine oder andere Klischee über die Reling werfen. Die Reedereien wollen vermehrt das jüngere Kundensegment ansprechen und haben neue Ideen entwickelt, die das Leben auf einem Ozeanriesen attraktiver machen. So geht es nur noch in seltenen Fällen so steif zu wie auf einem Staatsempfang. Die Schiffe sind inzwischen auf leger gekleidete Gäste eingestellt. Vor allem an Bord amerikanischer Cruiser kommen die Passagiere nicht mehr im Pinguinlook zum Captain’s Dinner, sondern sind wie zu einem gepflegten Restaurantbesuch gekleidet. Auch die im Filmhit «Titanic» in Szene gesetzten Klassenunterschiede gehören – mit Ausnahme der «Queen Elizabeth 2» – der Vergangenheit an: Jedem Passagier stehen alle Gesellschaftsräume moderner Schiffe offen.

Trend zu Grösse und Luxus
Zwei Trends zeichnen sich laut Douglas Ward, dem Herausgeber des «Berlitz Guide to Cruising», derzeit im Kreuzfahrten-Business ab. Einerseits der Trend zu Grösse und Luxus: Im Jahr 2005 werde es etwa 120 Ozeanriesen mit einer Kapazität von 1000 Passagieren oder mehr geben, meist mit fünf Sternen und Preisen um 800 Franken pro Passagiertag. Bei den meisten Schiffen wird zudem die «space ratio», der Platz pro Passagier, grösser, und die Schiffe werden so konstruiert, dass praktisch jeder Gast eine Aussenkabine mit Balkon hat.

Andererseits stellt Ward einen Trend zu kleineren Expeditionsreisen, Segelkreuzfahrten sowie ungewöhnlichen Destinationen und kleinen Häfen fest: Tortola auf den British Virgin Islands etwa oder die Mittelmeerhäfen St-Tropez, Porto Vecchio und Portofino, die von den Ozeanriesen nicht angesteuert werden können, stehen hoch im Kurs.

Drei von vier Passagieren weltweit kommen aus den USA. Mit anderen Worten: Rund fünf Millionen Amerikaner ziehen jährlich ein Kreuzfahrtschiff dem Hotel vor. Die Briten verzeichnen 500 000 Buchungen pro Jahr, die Deutschen liegen mit knapp 300 000 an dritter Stelle.

Unsere nördlichen Nachbarn sind auf ihre eigenen Traumschiffe denn auch ähnlich stolz wie auf ihre Autoindustrie. Zu Recht: Die 220 Millionen Franken teure «MS Europa», die seit zwei Jahren die Weltmeere kreuzt, wurde im viel beachteten Handbuch des englischen Kreuzfahrttesters Douglas Ward zum «geräumigsten und feinsten Kreuzfahrtschiff der Welt» erklärt und mit der einmalig vergebenen Bestnote «fünf Sterne plus» ausgezeichnet. Tatsächlich bietet das Schiff viel Platz, mit luxuriösen, überwiegend mit Balkon ausgestatteten Kabinen, die 27 und mehr Quadratmeter haben und alle aussen liegen.

Mit «zeitloser Eleganz» umschreibt die hanseatische Reederei Hapag-Lloyd den Stil ihrer «MS Europa», treffend wäre auch: vergoldeter Mainstream. Auf Etikette wird hier so viel Wert gelegt wie sonst nur noch auf der legendären «QE 2». Kaum ein anderes Schiff bietet seinen Passagieren so viele Chancen zum modischen Aufbrezeln. Und nirgends sieht man so wenige Ausnahmen vom allgemein gültigen Dresscode.

Einem Kreuzfahrtkonzept der anderen Art hat sich das deutsche Klubschiff «AidaCara» verschrieben: kein Smokingzirkus, keine Schmuckvorführung, kein Trinkgeldzwang, kein schwimmendes Altersheim. Das geräumige Schiff mit dem roten Kussmund am Bug war von Anfang an für ein junges Publikum attraktiv. Ungezwungenheit ist das oberste Prinzip, feste Tischzeiten, geregelte Sitzordnung oder strenge Kleidervorschriften sind tabu. Im fidelen Robinson-Dorf zu Wasser herrscht jeden Tag Highlife, bei feuchtfröhlichen Poolpartys und aufwändigen Shows genauso wie auf der Volleyballanlage auf dem Oberdeck und bei den unkonventionellen Ausflügen. Dennoch muss sich keiner fürchten vor grenzenloser Animation oder Mitmachzwang beim Morgenjogging auf Deck 11 – alle 1186 Gäste finden genügend Freiraum auf diesem geräumigen Schiff, das im kommenden Frühling Verstärkung durch das Schwesterschiff «AidaVita» erhält.

Wem das Lebensgefühl auf der «Aida» zu deutsch ist, kann auf das französische Pendant «Club Med II» ausweichen. Auch hier prägen nicht Silberhaarige die Klientel, sondern Singles, Dinks («double income, no kids») und während der Hauptferienzeiten auch mal Babys und Teenies. Das drückt das Durchschnittsalter auf 38 Jahre – 20 Jahre tiefer als auf klassischen Kreuzfahrten.

Grundsätzlich gilt: je länger und teurer die Kreuzfahrt, desto älter das Publikum. Auch die Jahreszeit hat einen Einfluss auf das Durchschnittsalter – im Winter und in den Nebensaisonzeiten trifft man vermehrt auf ältere Leute, und auch das Klischee von den nicht zu übersehenden, noch weniger zu überhörenden Amerikanern wird bestätigt. Da hat sich der Europäer an gewisse kulturelle Sonderlichkeiten zu gewöhnen.

Schwieriger mag zu verkraften sein, dass ein auf 22 Grad runtergekühlter Diningroom als Gütezeichen gilt, dass man bei Umgehung des Fitnessraums nicht gerade hip ist und gar kauzig wirkt, wenn man seinen Tag individuell bestimmt, statt sich Gruppenausflügen anzuschliessen. Und auf traditionellen deutschen Schiffen vermisst man die freie Platzwahl beim Abendessen: Setzt man sich an einen falschen Tisch, rennen einen die beleidigten Stammtisch-Inhaber förmlich um.

Nur für Platin-Card-Inhaber
Wer höchste Ansprüche an Komfort, Küche und Ambiente hat und sich gleichzeitig eine entspannte Atmosphäre wünscht, ist bei den Silversea Cruises gut aufgehoben. Die Reederei hat zum sechsten Mal in Folge den Condé Nast Traveller Award in der Kategorie Small Luxury Ships gewonnen. Deren Flaggschiff, die «Silver Shadow», setzt auf kultiviertes Understatement und hat nichts designerisch Aufgebrezeltes, kein haushohes Atrium, kein spektakuläres Treppenhaus. «All inclusive – always exclusive» heisst der Slogan des eleganten Cruise-Liners, dessen Kundschaft verhältnismässig international ist (70 Prozent USA, 30 Prozent EU) und sich einer 60-Prozent-Repeater-Quote erfreuen kann.

Angeboten werden nur Suiten ab 27 Quadratmetern, die meisten mit Veranda, Balkon und wandhohen Fenstern. Fast 300 Mitarbeiter stehen rund 380 Passagieren zu Diensten – vom Room-Steward bis zum Barmann trifft man höchstens mit viel Pech auf ein unfreundliches Gesicht. Schicke Geschäfte und ein balinesischer Spa-Bereich erfüllen Shopping- und Wellness-Wünsche, die kulinarischen Darbietungen liegen in allen Restaurants auf höchstem Niveau. Respektable Weine, Moët-&-Chandon-Champagner sowie sämtliche Spirituosen und Zigarren sind auf dem ganzen Schiff à discrétion und kostenlos zu haben. Auch alle Trinkgelder, Hafengebühren und Transfers sind im Preis enthalten. Mit Ausnahme des Onboard-Shoppings und des Kasinos hat der Passagier keinerlei Zusatzkosten. Trotzdem ist die «Silver Shadow» nichts für schmale Geldbeutel, eher für die Platin-Card, aber mit entsprechendem Gegenwert.

Ähnliches liesse sich über die «Seabourn Spirit» sagen, die mit ihrer individuellen Silhouette noch wie ein Schiff aussieht – nicht wie die breitmäuligen, schwimmenden Schachteln mit den abgerundeten Ecken. Platz gibt es mehr als genug an Bord, nie entsteht der Eindruck, das Edelschiff sei ausgebucht. Und analog der «Silver Shadow» wird man nicht wie auf den Ozeanriesen stündlich vom Lautsprecher aufgeschreckt, der in vier Sprachen verkündet, wann man sich für welches Beschäftigungsprogramm wo einfinden muss: Auf der «Seabourn Spirit» läuft das Anmeldeverfahren diskret zwischen Kabine und Réception ab. So bleibt es still an Deck, während der Horizont ganz leicht schwankt und ab und zu ein Crewmitglied vorbeihuscht, um nachzuschenken.

Segelkreuzfahrtschiffe im Aufwind
Über starken Aufwind erfreuen sich die Segelkreuzfahrtschiffe, wobei zwischen den beiden Kategorien «Motorschiff mit Segel» und «Segelschiff mit Motor» unterschieden werden muss. In die erste Kategorie fällt die luxuriöse «Wind Surf». Wie ihre Schwester, «Club Med II», ist sie 15 Tonnen schwer und 187 Meter lang, hat Platz für 312 Passagiere und segelt vorwiegend durch die Karibik. Zwänge gibt es an Bord kaum: Nur beim A-la-carte-Dinner sind Shorts tabu, dafür muss man sich weder eine Krawatte umbinden noch hochhackig daherstöckeln. Die Servicemannschaft besteht aus lauter Indonesiern, die sich lächelnd und kompetent durchs Schiff bewegen und auf jeden Sonderwunsch gefasst sind.

Die «Royal Clipper» ist ein nostalgischer Nachbau der «Königin von Preussen» und damit das grösste Segelschiff der Welt (5 Masten, 42 Segel, 134 Meter lang). Zugleich bietet sie 228 Passagieren die Bequemlichkeit einer noblen Jacht, auch wenn die meisten Kabinen seemännisch klein sind. Über drei Decks erstrecken sich die eleganten Galerien; Restaurant und Bar präsentieren sich als Design-Orgie im mondänen Retro-Look. Hier würden Abendroben und Smokings gut passen, doch in den offenen Essenssitzungen wird «casual elegance» empfohlen, ein Tribut wohl an die Sportlichkeit des Seglers. Bei gutem Wind auf offenem Meer entsteht auf der «Royal Clipper» eine eigenartige Faszination, die an die alten Zeiten der Seefahrer erinnert.

Nur eines fehlt dem eher individualistisch veranlagten Europäer zum absoluten Glück: dass man nicht ein wenig länger auf den verträumten Inseln bleiben kann und bei Landausflügen stets auf die Uhr schielen muss, damit einem das Hotel nicht davonsegelt.
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