«Ka Luscht» hat Ueli Maurer sicher nicht geantwortet, als ihn die Einladung des grossen Donalds erreichte. Der einstige Chef des Zürcher Bauernverbandes aus dem eher unmondänen Hinwil auf Augenhöhe mit dem mächtigsten Mann der Welt, und das drei Tage vor dem wahrscheinlichen Abstimmungssieg bei der Steuer-und AHV-Reform: Mehr geht nicht!

Dass er sich da in Trumps Agenda einspannen lässt, ist nebensächlich. Denn der Immobiliengrande aus der Geldmetropole New York ist getrieben von der Börse (ganz anders als der einstige Sozialarbeiter Obama), und man mag sich nur mit wohligem Schaudern vorstellen, wie er als Marktmanipulator-in-Chief von seinem Bett aus per Smartphone genüsslich die Weltbörsen vor sich hertreibt. Erst der Einbruch letzte Woche durch das Chinahandel-Bashing, dann die Schubumkehr diese Woche durch das Verschieben der Autozölle gegen Europa und Japan. Und wer könnte da noch helfen? War da nicht die Anfrage aus dieser Schweiz? Wie hiess nochmal der Präsident?

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Politik ist immer interessengetrieben

So wird eben selbst ein mögliches Freihandelsabkommen mit der nicht ganz so grossen Schweiz zum Signal: Seht her, ich liebe doch auch den Freihandel – nur eben die Chinesen mit ihren gemeinen Handelspraktiken nicht. Und die Börse schwelgt. Läuft doch.

Natürlich lässt sich Maurer für die Trumpsche Symbolpolitik benutzen. Doch wer will es ihm verdenken? Politik ist immer interessengetrieben. Staatsmann Ueli: gestern Peking, heute Washington. Cool.

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