Sollte Donald Trump gehofft haben, das Präsidentenamt vermehre sein Vermögen, hat er sich verkalkuliert. Im Vergleich mit den Reichsten der USA ist sein Vermögen ein Klacks. Amazon-Gründer Jeff Bezos besitzt 38 Mal soviel, Elon Musk knapp siebenmal. Selbst die frühere Ebay-Chefin Meg Whitman schlägt Trump um einige hundert Millionen Dollar – Trump schafft es in der aktuellen «Forbes»-Liste gerade einmal auf Rang 275.
Der Wert seines Vermögens in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar ist zwar gleich wie im Vorjahr. Doch anders als er haben die meisten Milliardärskollegen ihr Geld inzwischen vermehrt. Dies der Grund, weshalb Donald Trump im Ranking um 16 Plätze nach unten rutscht, wie das Magazin berichtet. Als Trump 2016 als US-Präsident antrat, konnte er sich noch 119 Plätze höher einsortieren.
Wer will schon Trump-Krawatten?
In mehreren Bereichen versiegen die Einnahmequellen für Trump. Das Lizenzgeschäft harzt zum Beispiel. Anders als vor der Präsidentschaft zögern Immobilienentwickler, ihre Objekte mit dem Namen «Trump» zu verzieren. Einige Projekte – etwa in Toronto oder Panama – haben ihre Lizenz sogar verfallen lassen. Durch Trumps Zusage, im Amt keine Auslandsgeschäfte zu tätigen, dürften dieser Bereich von 170 Millionen Dollar auf 80 Millionen Dollar Umsatz geschmolzen sein.
Noch schlechter läuft das Trump-Merchandising: Das Geschäft mit Hemden, Krawatten und anderen Produkten mit dem Namen Trump tendiert gen Null. 2016 lagen die Einnahmen hier bei 14 Millionen Dollar.
Lichtblick «Mar-a-Lago»
Mehr Glück hat Trump mit Projekten, die nicht offensichtlich mit ihm verbunden sind. Er hält laut «Forbes» 30 Prozent an zwei unscheinbaren Bürotürmen in Manhattan und in San Fransisco, die von einem Treuhandfonds verwaltet werden. Die Liegenschaften haben zum Vorjahr 77 Millionen Dollar an Wert gewonnen. Damit sind die beiden Gebäude, die Trump ursprünglich nicht einmal erwerben wollte, seine wertvollsten Objekte.
Weitere Lichtblicke in Trumps Portfolio bilden dessen Hotel in Washington, D.C. und zwei seiner Golf-Resorts. Das bei Trump-Fans beliebte Hotel machte 1 Prozent mehr Umsatz. Das Trump National Doral Golf Resort in Miami musste zwar einen Umsatzeinbruch von 26 Prozent innert zwei Jahren verkraften, im Vorjahr konnte Trump die Einnahmen aber wieder um 1,5 Prozent erhöhen. Das trug dazu bei, den Wert des Resorts um 20 Millionen Dollar zu steigern. Auch der Wert von Trumps Mar-a-Lago-Club in Florida nahm um 10 Millionen US-Dollar zu, nachdem zwei nahe gelegenen Immobilien zu Rekordpreisen verkauft worden waren.
Eric und Donald Jr. verkauften diskret Immobilien
Das Barvermögen des Präsidenten stieg um 10 Millionen Dollar. Diesen Zuwachs verdankt der Präsident seinen Söhnen Eric und Donald Trump junior. Sie haben seit Trumps Antritt als US-Präsident Objekte im Wert von 100 Millionen Dollar in 100 winzigen Transaktionen verkauft, die weitestgehend unter dem Radar gelaufen sind. Ein Teil der Erlöse floss in Trumps Cash-Bestand.
Selbst wenn Trump im Milliardärsranking verloren hat: Der reichste Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2020 ist er allemal. Einzig Philanthrop Tom Steyer spielt als Hedgefonds-Gründer in der Milliardärsliga. Mit 1,6 Milliarden Dollar ist sein Vermögen aber gerade einmal halb so schwer wie das Trumps.
(me)