Am Ort kann es nicht liegen, dass Regula und Erich Stump das Restaurant Rigi in Greppen verlassen haben. Sowohl das Haus aus dem Jahr 1750 mit seinen zwei holzgetäferten Stuben wie das prächtig am Viewaldstättersee gelegene Dörfchen Greppen verdienen einen Reiseführereintrag. Die junge Familie zog die Sicherheit einer erstklassigen Anstellung dem eigenen Restaurant vor. Erich Stump begab sich als Privatkoch in den Dienst von Hortense Anda-Bührle.
An ihrer Stelle zogen Raphael und Marie-Louise Tuor an den Fuss der Rigi. Nach einer langen Odyssee durch einige der besten Küchen des Landes fanden sie da endlich ihren ersehnten Platz. Das Glück der Tuors ist auch das Glück der Gäste: Seit gut einem Jahr wird in Greppen noch feiner, noch schmackhafter, noch kreativer gekocht.
Das erstaunt nicht angesichts von Raphael Tuors Werdegang. Der 35-Jährige arbeitete zwei Jahre lang bei Hans Stucki im «Bruderholz». Der legendäre Patron hätte ihn gerne behalten, doch Tuor fühlte sich für eine feste Bleibe noch zu jung. Nach einem Abstecher zu Nik Gygax in Thörigen folgte er einem Ruf nach Nebikon. Tuor schloss dort rasch die Lücke, die der frühe Tod von Seppi Hunkeler hinterlassen hatte. Er erkochte dem «Adler» wieder die frühere Punktzahl und einen Stern im «Guide Michelin». 1995 wechselte er an den Herd der schwiegerelterlichen Ausflugsbeiz in Rotkreuz. Cordon bleu war der grosse Renner. Fünf bis sechs Tonnen Pommes frites brutzelten jährlich in der Friteuse. Tuor kochte wenn immer möglich mit Frischprodukten, doch für eine kompromisslose Küche war das «Breitfeld» der falsche Rahmen.
In Greppen haben die Tuors nun ihren Bestimmungsort gefunden. Mit rund 35 Plätzen besitzt das Restaurant exakt die Grösse für die Verwirklichung ihrer Kochträume. Raphael Tuor ist ein Mensch der zurückhaltenden Art. Selbstdarstellung ist seine Sache nicht. So tut er sich schwer, wenn er nach seiner Kochphilosophie gefragt wird. Man finde immer «so gluschtige Sachen auf seiner Speisekarte», lautet ein Kompliment, das ihn freut.
Tatsächlich serviert Marie-Louise Tuor souverän immer wieder Gerichte, die man so anderswo kaum findet. Würde dem Wort nicht jede Bedeutung von Raffinesse und Virtuosität abgehen, könnte man sie auch als «währschaft» bezeichnen. Eine Perlhuhngalantine mit Pistazien auf einem Salat von neuen Kartoffeln mit Kürbiskernöl steht dann etwa auf dem Frühlingsmenü. Oder ein wilder Loup de Mer auf Spargeln und Pilzen mit Pesto und Kalbsjus. Oder ein Dreierlei vom Rigikalb, das sich entuppt als ein gebratenes Filet, als ein mit Oliven und getrockneten Tomaten gefülltes Kalbfleischröllchen und als Tortelloni – alles getränkt in einem wunderbaren Kalbsjus.
Eine Leichtigkeit ist es, zu diesen Gaumenerlebnissen den passenden Wein zu finden. Raphael Tuor ist bekennender Weinfan. Die Karte ist im ständigen Ausbau begriffen und lobenswert freundlich kalkuliert. Trinkt man einmal ein Glas zu viel, so hat die in derselben Liegenschaft untergebrachte, von der Hausbesitzerfamilie Lampart geführte Herberge «Zu den drei Eidgenossen» vielleicht noch ein Zimmer frei.
Restaurant Rigi
Raphael und Marie-Louise Tuor-Wismer
6404 Greppen
Telefon/Fax 041/390 31 91
Menü zwischen 67 und 97 Franken
Business-Lunch 43 Franken
15 «Gault Millau»-Punkte
sonntags und montags
sowie 4. bis 19. Juni geschlossen.
An ihrer Stelle zogen Raphael und Marie-Louise Tuor an den Fuss der Rigi. Nach einer langen Odyssee durch einige der besten Küchen des Landes fanden sie da endlich ihren ersehnten Platz. Das Glück der Tuors ist auch das Glück der Gäste: Seit gut einem Jahr wird in Greppen noch feiner, noch schmackhafter, noch kreativer gekocht.
Das erstaunt nicht angesichts von Raphael Tuors Werdegang. Der 35-Jährige arbeitete zwei Jahre lang bei Hans Stucki im «Bruderholz». Der legendäre Patron hätte ihn gerne behalten, doch Tuor fühlte sich für eine feste Bleibe noch zu jung. Nach einem Abstecher zu Nik Gygax in Thörigen folgte er einem Ruf nach Nebikon. Tuor schloss dort rasch die Lücke, die der frühe Tod von Seppi Hunkeler hinterlassen hatte. Er erkochte dem «Adler» wieder die frühere Punktzahl und einen Stern im «Guide Michelin». 1995 wechselte er an den Herd der schwiegerelterlichen Ausflugsbeiz in Rotkreuz. Cordon bleu war der grosse Renner. Fünf bis sechs Tonnen Pommes frites brutzelten jährlich in der Friteuse. Tuor kochte wenn immer möglich mit Frischprodukten, doch für eine kompromisslose Küche war das «Breitfeld» der falsche Rahmen.
In Greppen haben die Tuors nun ihren Bestimmungsort gefunden. Mit rund 35 Plätzen besitzt das Restaurant exakt die Grösse für die Verwirklichung ihrer Kochträume. Raphael Tuor ist ein Mensch der zurückhaltenden Art. Selbstdarstellung ist seine Sache nicht. So tut er sich schwer, wenn er nach seiner Kochphilosophie gefragt wird. Man finde immer «so gluschtige Sachen auf seiner Speisekarte», lautet ein Kompliment, das ihn freut.
Tatsächlich serviert Marie-Louise Tuor souverän immer wieder Gerichte, die man so anderswo kaum findet. Würde dem Wort nicht jede Bedeutung von Raffinesse und Virtuosität abgehen, könnte man sie auch als «währschaft» bezeichnen. Eine Perlhuhngalantine mit Pistazien auf einem Salat von neuen Kartoffeln mit Kürbiskernöl steht dann etwa auf dem Frühlingsmenü. Oder ein wilder Loup de Mer auf Spargeln und Pilzen mit Pesto und Kalbsjus. Oder ein Dreierlei vom Rigikalb, das sich entuppt als ein gebratenes Filet, als ein mit Oliven und getrockneten Tomaten gefülltes Kalbfleischröllchen und als Tortelloni – alles getränkt in einem wunderbaren Kalbsjus.
Eine Leichtigkeit ist es, zu diesen Gaumenerlebnissen den passenden Wein zu finden. Raphael Tuor ist bekennender Weinfan. Die Karte ist im ständigen Ausbau begriffen und lobenswert freundlich kalkuliert. Trinkt man einmal ein Glas zu viel, so hat die in derselben Liegenschaft untergebrachte, von der Hausbesitzerfamilie Lampart geführte Herberge «Zu den drei Eidgenossen» vielleicht noch ein Zimmer frei.
Restaurant Rigi
Raphael und Marie-Louise Tuor-Wismer
6404 Greppen
Telefon/Fax 041/390 31 91
Menü zwischen 67 und 97 Franken
Business-Lunch 43 Franken
15 «Gault Millau»-Punkte
sonntags und montags
sowie 4. bis 19. Juni geschlossen.
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