Die Kreationen des gelernten Gold- und Silberschmieds sind in wichtigen internationalen Museen und Sammlungen vertreten. Bis Mitte Februar stellt er zusammen mit dem Maler Franz Wanner in der Galerie Rosenberg aus.
Schobinger hat in der avantgardistischen Schmuckkunst Zeichen gesetzt als Erneuerer und einzigartiger Gestalter. Sind seine früheren Arbeiten geprägt von der Ablehnung bürgerlicher Wertvorstellungen, stehen jüngere Werke stärker in Beziehung mit mystischen Vorstellungen. Die von ihm verarbeiteten Materialien können, müssen aber nicht wertvoll sein. Im Vordergrund steht das Experiment. So kombiniert er kostbare Edelsteine mit Abfallgegenständen unserer Wegwerfgesellschaft. Egal, ob Knochen, Klaviertasten, Flaschenhälse, Meteorgestein oder Metallfragmente von Dosen – sie alle erfahren durch Schobingers sichere Hand und seinen am Zen geschulten Geist eine fundamentale Transformation mit Gold, Silber und Edelsteinen. Edel und trashig, kostbar und billig, humorvoll und ernst: Seine Schmuckobjekte sind nie nur dekorativ, sie sind immer auch provokativ. Zu jedem Stück existiert eine Geschichte über dessen Herkunft und Sinn, die es verankert und mit anderen Elementen verbindet. Bernhard Schobinger gelingt so eine höchst individuelle Gratwanderung zwischen Schönheit und Antiästhetik, zwischen Realität und Surrealem. (ba)
Galerie Rosenberg, Staffelstrasse 12, Zürich; bis 16.2.2013.