Die Fahrt setzt sich fort über das mit Felsbrocken übersäte «Trümmerfeld», durch einen Wasserlauf mit Felswänden, wieder hinaus und durch Pfützen, die sich als derart tief herausstellen, dass sie einer Salve von Granateinschlägen Ehre machen. Der Unimogwindet und verwindet sich, nur gelegentlich steht ein Rad in der Luft. Der Allrad und die Differenzialsperren treiben den Hochbeiner über alle Hindernisse, und die spiralförmigen Schraubenfedern bügeln erstaunlich komfortabel jede Kluft und jeden Buckel weg. Im Innenraum sitzt es sich, nun ja, bequem.
Zu gefährlich
Konzentriert am Steuer: Daniel Müller darf mit dem Unimog die aberwitzigsten Hindernisse befahren.
Im Einsatz: Reporter Dirk Ruschmann am Steuer des Unimog 4023.
Hoch auf Hügel, mit Schwung durch Wasserlöcher, hinein in das Granatfeld und den Wasserlauf mit Felswänden, die rechte Hand meist an der automatisierten Gangschaltung. Der Unimog hat eine Kupplung, die Gänge wählt man mit einem etwas fummeligen Hebel vor, dann werden sie automatisch eingelegt. Das hochbeinige Gefährt, das Elemente von Traktor und Lastwagen vereinigt, lässt Hindernisse mit einer Leichtigkeit hinter sich, die mächtig irritiert - und beinahe ein wenig enttäuscht.
Erfahrung und Detailkenntnisse
Über das Trümmerfeld: Riesige Klüfte klaffen zwischen den Felsen, die Höhendifferenz ist teilweise enorm: kein Problem.
Fahr einfach weiter!
Vier Räder für alle Fälle: Der Unimog kommt praktisch überall rauf und runter. Auch Wasser durchquert er problemlos: Bis 1,20 Meter Tiefe sind drin.
Feuerwehrleute in Unimogs
Im Brandfall für Klosters: Der rote Unimog von 1956 diente bei der Feuerwehr Klosters. Im Hintergrund der Unimog S der Schweizer Armee, Baujahr 1962.
Wasser drin - Stöpsel raus
Geheime Promikunden
Die Krallen: Der Fahrer kann von innen den Reifendruck regeln, also Luft ablassen oder befüllen, je nach benötigter Traktion.
Spezielle Konstruktionsprinzip
Am Anfang war die Schweiz: Den ersten Unimog für Armeen bestellte die Schweiz! Dieser (u.), eins von 800 Fahrzeugen, hat Baujahr 1952 und leistet 25 PS.
Dabei gehen die Schwaben bis heute so vor, wie Rolls-Royce es früher über Jahrzehnte gehalten hat: Sie selbst liefern im Wesentlichen das Chassis mit mehr als 40 standardisierten Schnittstellen. Hier schliessen die technischen Anbauten, landwirtschaftlichen Geräte oder Wohnkabinen für den Unimogan, die spezielle Lieferanten fertigen; die Zusammenstellung für den Kunden besorgt nicht das Werk, sondern der jeweilige Händler. Diese Kooperationsweise gilt im Fahrzeugbau als weltweit einmalig.