Es bestand die Aussicht auf einen unbeschwerten Reisesommer, doch steigende Corona-Fallzahlen trüben diese Hoffnung längst. Erst Portugal, dann Mykonos und Spanien, das Deutschland ab Dienstag komplett zum Hochinzidenzgebiet erklärt hat. Die Unsicherheit wächst. Doch schlägt sich die Entwicklung der Lage im Reiseverhalten der Schweizer nieder?

Eine Kurzumfrage unter Handelszeitungs-Lesern zeigt: 28 Prozent von ihnen haben ihre Reisepläne für den Sommer geändert, weil sich die Corona-Lage verschärft hat. Entsprechend haben zwei Drittel ihre Pläne nicht angepasst. Das eventuelle Umdenken findet aber in vielen Fällen vor dem Buchen von Flug und Hotel statt – die Reisebüros spüren bis jetzt noch viel Gelassenheit.  

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Teilweise Stornierungen

 «Bei Spanien sehen wir einen leichten Nachfragerückgang; bei der Destination Mallorca kommt es teilweise zu Stornierungen und Umbuchungen», sagt Bianca Gähweiler, Sprecherin Hotelplan Group. Für Umbuchungen würden oft griechische Inseln wie Kreta, Kos und Rhodos oder auch Zypern und die Türkei gewählt; der Corona-Hotspot Mykonos sei keine der Hotelplan-Hauptdestinationen.

Ähnlich die Beobachtung bei DER Touristik Suisse (Kuoni, Helvetic Tours): «Eine grosse Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden hält an den Reiseplänen für diesen Sommer fest. Wünsche nach Umbuchungen oder sogar Stornierungen entsprechen Einzelfällen», sagt Sprecher Markus Flick

Schweizerinnen und Schweizer blieben derzeit «eher noch gelassen», sagt Gähweiler, «wohl auch deshalb, weil viele bereits doppelt geimpft sind. Und weil die Sehnsucht nach dem Meer gross ist.» 

Wenn nicht Flug, dann eigenes Auto

So klingt es auch bei TUI Suisse: «Trotz neuer Massnahmen bemerken wir nicht mehr Stornierungen und Umbuchungen als bis anhin», sagt Sprecherin Milica Vujcic. Reservationen für Spanien und Griechenland würden aktuell nur vereinzelt auf andere Ziele umgebucht. 

Wenn es zu Umbuchungen komme, sei derzeit die Südtürkei beliebt. Oder dann Ziele, die sich selber ansteuern lassen: «Wer nicht fliegen möchte, reist diesen Sommer gerne mit dem Auto nach Italien, Frankreich oder Kroatien

Schlechtes Wetter schlägt Bad News

Das durchzogene Schweizer Wetter sei der stärkere Treiber als die teils schlechten Nachrichten aus Spanien und Griechenland, sagt Milica Vujcic von TUI Suisse: «Das schlechte Wetter bekräftigt den langersehnten Reisewunsch deutlich. So sehnen sich viele Kundinnen und Kunden nach Sonne, Strand und Meer und gehen auch mit Einschränkungen und administrativen Aufwand gerne in die Ferien.»