Seit dem Expressionismus haben Künstler das Thema der Grossstadt unter sich verändern den soziopolitischen Bedingungen immer wieder aufgegriffen. Die «Urbanität» ist heute in aller Munde. Sie impliziert einen offenen Geist, kulturelle Vielfalt und Entwicklungsmöglichkeiten im urbanen Raum.

Auch die Gruppenausstellung «Urban Spirit» der Zürcher Christophe Guye Galerie beschäftigt sich mit diesem Thema des Urbanen Lebens. Mit einem teils ironischen, teils kritischen Blick halten fünf internationale Kunstschaffende Stadtlandschaften, Fassaden, Werbung, Übergänge und Details, aber auch die urbanen Bewohner fest.

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Vielfältige Betrachtungen

Stephen Gill etwa realisiert in erster Linie Arbeiten, die mit seiner Heimat, dem Londoner Stadtteil Hackney, in Zusammenhang stehen. Er greift Aspekte des alltäglichen Lebens auf, wobei er oft auf strenge und reduzierte Kompositionen setzt. Michael Wolf hält hingegen die visuellen Aspekte Chicagos, einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt, in atemberaubenden Bildern fest.

Der Raum wird bei ihm zu einer undurchdringlichen Abstraktion urbaner Ausdehnung und vermittelt dem Betrachter das Gefühl, die Gebäude würden sich ins Unendliche erstrecken, wie dies der räumlichen Wahrnehmung von Megacities entspricht. Will Steacy hingegen dokumentiert das Leben in den rauen städtischen Gebieten Amerikas, die sich im wirtschaftlichen Niedergang befinden. Sascha Weidner verdichtet die sichtbare städtische Wirklichkeit in rätselhafte Bilder, woraus je nach Kontext neue Erzählungen entstehen. Mit dem Motiv des Menschen in der Masse beschäftigt sich Beat Streuli, wobei er mit dem Teleobjektiv Nahaufnahmen von irritierender Intimität erschafft.