Im Hinblick auf das Geschäft seines Lebens unternimmt selbst ein erfahrener «Risktaker» wie Ernesto Bertarelli alles, um auf Nummer sicher zu gehen. Die Kommanditgesellschaft Bertarelli & Cie., wo die Familie ihre Serono-Aktien bislang geparkt hatte, wurde deshalb vor wenigen Wochen in eine Aktiengesellschaft namens Bertarelli Biotech umfirmiert. Vorteil der neuen Rechtsform: Sollte es im Zuge des geplanten Serono-Verkaufs zu Problemen kommen, haftet die Familie nicht mehr unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen.

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Abgesehen von ihrer angestammten Kontrollmehrheit an Serono (rund 58 Prozent des Kapitals bzw. 76 Prozent der Stimmen) mit einem Marktwert von derzeit rund 10 Milliarden Franken, verfügt die Familie über weitere namhafte Besitztümer. Nur zum Teil sind diese aber in der vor ein paar Wochen ebenfalls neu ins Handelsregister eingetragenen Aktiengesellschaft Bertarelli SA untergebracht.

Vermögenswerte in Höhe von etwa zweieinhalb Milliarden Franken lassen die Bertarellis «offshore» verwalten – von Kedge Capital mit Sitz auf der Kanalinsel Jersey. Gemanagt wird das Family Office mit Zweigstellen in London und Genf von Ex-Kaderleuten der UBS, darunter Rodolfo Bogni, dem einst die Private-Banking-Sparte der Grossbank unterstellt war. Bei der Allokation der Mittel setzen die Banker neben solidem Immobilienbesitz vorab auf Private-Equity-Anlagen und Hedge Funds. Als exotische Beimischung finden sich im Familienportefeuille aber auch Beteiligungen an einem argentinischen Viehzuchtprojekt oder an einer Diamantmine in Guinea. Zu den alternativen Anlagen des Clans gehören etwa auch das Fünfsterne-Etablissement Grand Hotel Park, das sich Schwester Donata im Berner Oberland zugelegt hat, und diverse Weingüter, die Claudio Tipa – ein Onkel Ernesto Bertarellis – in der Toscana betreibt.