Die Allianz ist auf Immobilien-Einkaufstour in New York gegangen. Für knapp 400 Millionen Euro erwarb Allianz Real Estate einen Anteil von 44 Prozent an dem neu gebauten Bürohochhaus «10 Hudson Yards Tower» auf der Westseite von Manhattan.
Vorstandschef Francois Trausch sagte am Dienstag, dies sei Teil der Strategie, verstärkt in die sogenannten «Megacities» zu investieren. Dort sind Immobilien zwar besonders teuer. Institutionelle Investoren wie eben die Allianz hoffen aber auf weitere Preissteigerungen in der Zukunft.
Erste Mieter bereits eingezogen
«10 Hudson Yards» ist nach Konzernangaben bereits zu 94 Prozent vermietet, mit einer durchschnittlichen Vertragslaufzeit von fast 17 Jahren. Laut den Erbauern haben die ersten Angestellten des Luxusmode-Unternehmens Coach ihre Büros in den Stockwerken neun bis 24 Ende Mai bezogen.
Zu den grössten Mietern des 52-Etagen-hohen Bürogebäudes zählen L’Oréal USA, SAP und Boston Consulting. Als Besonderheit verfügt das Hochhaus über einen direkten Anschluss zur «High Line». Diese oberirdische, ehemalige Zugtrasse wurde bis 2014 zu einer über zwei Kilometer langen Parkanlage umfunktioniert.
Teil eines Megaprojekts
Der Turm wird Teil des grösseren Gebäudekomplexes «Hudson Yards», der als grösste Projektentwicklung in New York seit dem Bau des Rockefeller Centers in den 30er Jahren gilt. In den fünf Bürogebäuden und acht Wohntürmen sollen dereinst mehr als 125'000 Leute wohnen und arbeiten, schätzt die New Yorker Beratungsfirma Appleseed. Das neue Quartier soll mehr Büroräume bieten als die ganze Innenstadt von San Diego oder Austin.
Am Ende soll es ein Mix werden aus diversen Gewerbe- und Wohnflächen. Daher gehören auch eine öffentliche Schule, eine Parkanlage, ein Einkaufszentrum, Kulturräumlichkeiten und eine Aussichtsplattform zum Komplex. Die Zuschauerterrasse wird auf 346 Metern Höhe den höchsten Blick über die Metropole bieten.
Kosten und erhoffter Ertrag immens
Die Gesamtkosten des Projekts sollen über 20 Milliarden Dollar betragen. Gross soll auch der Wert sein: Wie die Berater berechneten, sollen die eingemieteten Unternehmen fast 19 Milliarden Dollar pro Jahr zum Bruttoinlandprodukt der Stadt New York beitragen.
(reuters/jfr)