In weiten Teilen der Schweiz waren von Donnerstagabend bis zum Freitagmorgen die Notfall-Rufnummern ausgefallen. Betroffen seien vor allem die Nummern 112 und 117, je nach Kanton auch die Nummern 118 und 144, gewesen, wie die Kantonspolizeien mitteilten.
Die Störung der Notfall-Rufnummern hängt mit einer Störung der Festnetz-Telefonie bei Swisscom zusammen. Das Telefonieren über das Festnetz sei beeinträchtigt, hiess es in einer Störungsmeldung.
Nach dem stundenlangen Ausfall sind das Swisscom-Festnetz und die Notfall-Rufnummern seit kurz vor acht Uhr wieder «vollumfänglich verfügbar». Das teilte das Telekommunikationsunternehmen mit. Der Grund für die Störung ist nicht bekannt. Sie hätten die Fehlerquelle aber «erfolgreich isoliert», schrieb Swisscom.
Für den Bund sind solche Fälle «nicht akzeptabel». Und auch aus der Politik wird die Kritik an der Betreiberin Swisscom wieder lauter.
«Schwerwiegende Pannen»
Betroffen vom Unterbruch sind soweit bisher bekannt die Kantone Aargau, Basel-Stadt, Basel-Land, Bern, Freiburg, Graubünden, Jura, Luzern, Neuenburg, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen, Schwyz, Tessin, Wallis, Waadt und Zürich.
Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat die Ausfälle bei den Notrufdiensten als «nicht akzeptabel» und «sehr schwerwiegende Pannen» bezeichnet. Das Thema habe höchste Priorität.
Zwar liessen sich Störungen nie ganz ausschliessen, teilte das Bakom am Freitag mit. Denn Fernmeldenetze seien «hochkomplexe Systeme» und Fehler könnten passieren. Das Bakom stehe mit der Swisscom in Bezug auf die Ursache der Störung in Kontakt.
Nach der Pannenserie im vergangenen Jahr habe die Swisscom Sofortmassnahmen umgesetzt. Dank derer seien die Folgen der neuesten Störung reduziert worden. So seien Notrufe direkt auf alternative Mobilfunknummern umgeleitet worden und die Notrufzentrale somit wieder erreichbar gewesen.
Die Sicherstellung der Notrufdienste gelte für alle Anbieter von Sprachtelefondiensten und sei nicht Gegenstand der Grundversorgung. Deshalb stehe auch die Grundversorgungskonzession von Swisscom nicht zur Debatte.
(SDA, rap)
1 Kommentar
Einmal mehr... und was passiert?! Nix! Offensichtlich muss erst ein Opfer her, dass es nicht mehr schafft gerettet zu werden, bevor das 'gemächliche' Bern in die Gänge kommt. Aber dann ist zu spät, Frau Sommaruga und Herr Schaeppi. Also bitte: Allez vite!