2016 war ein schwarzes Jahr für die Uhrenhersteller. Doch an der Baselworld wächst unter vielen Experten und Ausstellern auch die Hoffnung auf einen Neuanfang. Schliesslich hat die Schweizer Uhrenindustrie schon mehrere Krisen überlebt und war in den 1970er Jahren sogar fast zugrunde gegangen.

Die Baselworld ist das grösste Schaufenster für die Uhren- und Schmuckbranche und soll ausgerechnet in ihrer 100. Ausgabe zu Wendepunkt für die ganze Industrie werden. Und als Abbild der globalen Branche sind hier die Trends zu erkennen, die dabei helfen sollen. Diese vier Trends lassen sich an der diesjährigen Baselworld für die Branche erkennen:

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

1. Uhrenhersteller müssen junge Kunden gewinnen

Mit der Connected Modular von TAG Heuer zeigte Jean-Claude Biver jüngst exemplarisch, wie die Zukunft der Uhrenindustrie aussehen könnte. Als Symbiose von Silicon Valley und Schweizer Tradition ist die Uhr für jede Situation die richtige – ob an der Supermarktkasse oder im Golfklub. Zudem setzt Biver auf Stars der jungen Generation als Markenbotschafter. Der jüngste Coup: Erst im Februar konnte er Bella Hadid für TAG Heuer unter Vertrag nehmen.

Auch Swatch, Fossil und andere Firmen begreifen das Aufkommen der Smartwatches inzwischen als Chance statt als Gefahr. Doch das ist nicht der einzige Weg in die Herzen der nächsten Generation von Uhrenfans. Die Swatch-Marke Hamilton beispielsweise ist 2017 offizieller Zeitnehmer des Red Bull Air Race.

2. Die Zukunft gehört einfachen und preiswerten Uhren

Ein weiterer Trend, der sich klar abzeichnet in Basel: Um für Einsteiger interessant zu werden, setzen auch Luxushersteller auf einfachere und preiswertere Uhren. Schon am Genfer Salon SIHH war die neue Bescheidenheit der Manufakturen ein grosses Thema. An der Baselworld kommt diese Tendenz dank der grossen Breite der Teilnehmer noch stärker zum Vorschein.

Im tiefen Preissegment zeigen beispielsweise die Swatch-Marken Calvin Klein und Certina in der prestigeträchtigen Halle 1 neue Uhren, die viele Anhänger finden dürften. Und in Halle 2 gehören die Stände von Modeuhrenherstellern wie Daniel Wellington zu den bestbesuchten.

 

3. Auch für sehr komplexe Uhren gibt es weiter einen Markt

Während reine Protzobjekte laut Jean-Daniel Pasche, dem Präsidenten des Verbandes Schweizerische Uhrenindustrie (FH), weniger Anklang finden, gibt es weiterhin einen Markt für technische Meisterwerke der Uhrmacherkunst.

So hat etwa Patek Philippe eine neue Weltzeituhr für Frauen im Angebot und setzt weiterhin auf Mondphasenuhren und ewige Kalender. Auch das Tourbillon, eine sehr teure Vorrichtung zum Ausgleich des negativen Einflusses der Gravitation auf die Ganggenauigkeit, ist noch lange nicht ausgestorben.

4. Blau ist nicht tot, sondern lebendiger denn je

Der Trend zu blauen Zifferblättern scheint sowohl bei Luxusherstellern, als auch bei jenen von günstigeren Uhren ungebrochen. Auch 2017 bringen zahlreiche Marken wieder Farbe ans Handgelenk und sehr häufig fällt die Wahl dabei auf Blau.

Über die Gründe für den Blau-Trend ist viel spekuliert worden. So steht die Farbe des Himmels und des Meeres für Harmonie – eine Eigenschaft, welche sich die Uhrenhersteller für ihre Produkte wünschen. Zwar fällt eine blaue Uhr mehr auf als eine silberne oder schwarze. Dennoch geht die Farbe als elegant durch und passt zu den meisten Kleidungsstücken.