Steve Jobs war vermutlich der einflussreichste Mensch der modernen Computerindustrie. Jobs hat sein Studium abgebrochen, um mit seinem Schulfreund Steve Wozniak Apple zu gründen. Jobs und Wozniak waren damals laut Walter Isaacsons Biografie von Steve Jobs noch in ihren Zwanzigern. Unter der Führung von Jobs ist Apple von einem kleinen Garagenunternehmen zu einem globalen Techgiganten aufgestiegen, der heute mehr als 3 Billionen Dollar (2,6 Billionen Franken) wert ist.

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Im Oktober 2011 starb Jobs an Bauchspeicheldrüsenkrebs, einer der hartnäckigsten Krebsarten. Ausgerechnet sein Sohn, Reed Jobs wird nun im Risikokapitalgeschäft tätig, das primär in Krebsforschung investiert. Das bestätigen Recherchen der «New York Times».

Reed Jobs: Der Sohn, der Krebsforschung finanziert

Laurene Powell Jobs, Witwe von Steve Jobs, und Reed Jobs, der einzige Sohn des Apple-Gründers of Steve Jobs, arrive to attend a State Dinner in honor of President Emmanuel Macron and Brigitte Macron of France hosted by United States President Joe Biden and first lady Dr. Jill Biden at the White House in Washington, DC on Thursday, December 1, 2022 Washington USA

Hohe Tiere: Laurene Powell Jobs, Steve Jobs' Witwe, mit dem gemeinsamen Sohn Reed Jobs bei einem Dinner im Weissen Haus. 

Quelle: imago/ZUMA Wire

Seine Venturecaptital-Firma ist 200 Millionen schwer. Der Fonds Yosemite ist nach dem Nationalpark benannt, in dem seine Eltern geheiratet haben. Reed wurde nur wenige Monate nach der Vermählung von Steve Jobs und Laurene Powell Jobs geboren.

Reed Jobs wurde nach der Universität benannt, die sein Vater vor seinem Studienabbruch besucht hatte. Er ist der einzige Sohn von Jobs und mittlerweile 31 Jahre alt. Der Biografie von Jobs ist zu entnehmen, dass er seinem Vater am nächsten stand. Darunter habe auch Steve Jobs' Beziehung zu seinen Töchter gelitten, wie der Biograf Isaacson weiss. 

Reed soll schon früh mit dem Geschäft seines Vaters in Kontakt gekommen sein. Als er noch in der Highschool war, habe ihn sein Vater zu Terminen mitgenommen. «Ich möchte, dass du bei jeder einzelnen Entscheidung dabei bist, weil du in diesen zwei Tagen mehr lernst als in zwei Jahren in der Business School», soll Steve Jobs gesagt haben. Trotzdem ist Reed nicht in die Fussstapfen seines Vaters getreten.

Bei Jobs wurde Krebs diagnostiziert, als Reed in der Ausbildung zum Arzt an der Stanford University war, schreibt die «Times». Nach dem Tod seines Vaters habe er das aber nicht mehr weiterverfolgen können, sagt Reed. Nun ist er als Managing Director bei der philanthropischen Organisation Emerson Collective seiner Mutter tätig und gründete im Zuge dessen den Risikokapital-Fonds Yosemite. Sein Ziel ist es, Investorengelder zu erhalten und die Krebsforschung voranzutreiben.

Erin und Eve: Die gegensätzlichen Schwestern 

Eve Jobs: Neben ihrer Tätigkeit als Model ist sie auch erfolgreiche Reiterin – ihr Ziel ist die Olympiade.

Eve Jobs: Neben ihrer Tätigkeit als Model ist sie auch erfolgreiche Reiterin – ihr Ziel ist die Olympiade.

Quelle: imago images / Bildbyran

Erin Siena Jobs führt wohl das privateste Leben aller Kinder von Jobs. Die 27-Jährige scheint keine öffentliche Präsenz in den Social Media zu haben. Das steht im Kontrast zu ihrer jüngeren Schwester, Eve Jobs, die 2021 ein Bild von Erin zu ihrem Geburtstag auf Instagram gepostet hat. Eve schrieb zu dem Bild der beiden Schwestern auf einem Boot: «An meine lebenslange beste Freundin – alles Gute zum Geburtstag!!!». Das Foto scheint inzwischen gelöscht worden zu sein. 

Isaacson beschreibt Erin in seiner Jobs-Biografie als «ruhig und in sich gekehrt». Sie soll ihm verraten haben, dass sie sich manchmal gewünscht habe, mehr Aufmerksamkeit von ihrem Vater zu bekommen. Sie sagte aber auch: «Er tut sein Bestes, um sowohl ein Vater als auch der Geschäftsführer von Apple zu sein, und er jongliert damit ziemlich gut.»

Die 24-jährige Eve Jobs ist das jüngste Kind von Steve Jobs. Sie ist Model und erfolgreiche Reiterin. Im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Erin liebt Eve das Rampenlicht. 2020 hat sie ihre Modelkarriere mit einer Werbekampagne für das Beauty-Unternehmen Glossier angefangen – an ihrer Seite standen der Euphoria-Star Sydney Sweeney und die RuPaul’s-Drag-Race-Finalistin Naomi Smalls, wie «Vanity Fair» berichtete.

Im vergangenen Jahr hat Eve Jobs einen Vertrag mit der Agentur DNA Model Management unterschrieben – der gleichen Agentur, die auch Kaia Gerber und Emily Ratajkowski vertritt. Zudem hat sie an der Pariser Fashion Week teilgenommen, wie das «Elle Magazine» und die «Vogue» berichteten.

Vor ihrer Modelkarriere hat Eve an der Stanford University studiert, so wie ihr Bruder Reed und ihre Mutter Laurene Powell Jobs. 2021 hat sie laut «Harper’s Bazaar» ihren Abschluss in Science, Technology and Society gemacht.

Lisa Brenann-Jobs: Die Halbschwester

Lisa Brennan-Jobs an der «New York Times Book Review Live» mit ihrem Buch «Small Fry».

Lisa Brennan-Jobs an der New York Times Book Review Live mit ihrem Buch «Small Fry».

Quelle: Getty Images for The New York Ti

Lisa ist mit 44 Jahren die älteste Tochter von Steve Jobs. Ihre Mutter ist die Malerin und Schriftstellerin Chrisann Brennan, die Highschool-Freundin von Steve Jobs. Von ihrem Vater habe sie mehrere Millionen Dollar bekommen, berichtet die «New York Times» – und sie sei das schwarze Schaf der Jobs-Familie gewesen.

Jobs habe jahrelang die Vaterschaft seiner Tochter geleugnet und somit weder ihr noch ihrer Mutter ausreichende finanzielle oder emotionale Unterstützung gegeben, heisst es weiter. Das sei auch der Fall gewesen, als Apple bereits auf einem aufsteigenden Ast war. Brennan hat laut dem Magazin «Vanity Fair» Sozialhilfe bezogen und Häuser geputzt, um ihre Tochter zu unterstützen.

Nach der Schule hat sie an der Harvarduniversität studiert. Nach dem Studium ist Brennan-Jobs erst nach London und dann nach Italien gezogen, um im Finanzwesen zu arbeiten. Später wechselte sie ins Design-Geschäft, dann schrieb sie freiberuflich für Magazine und Literaturzeitschriften.

Brennan-Jobs hatte ihren Durchbruch als Schriftstellerin im Jahr 2018 mit ihren Memoiren «Small Fry». In dem Buch taucht sie tief in die turbulente Beziehung zu ihrem Vater ein. Sie schreibt über die Zeiten, in denen er sie schlecht behandelt und seine Vaterschaft geleugnet habe – und über die Tatsache, dass er geleugnet habe, dass sein Apple-Computermodell Lisa nach ihr benannt wurde. Jobs soll demnach sogar zu seiner Tochter gesagt haben, sie rieche «wie eine Toilette».

Trotz all der Widrigkeiten sagt Brennan-Jobs allerdings, dass sie für ihre Erziehung «dankbar» sei.

Heute ist sie mit Bill Morein verheiratet, einem Microsoft-Mitarbeiter, der mittlerweile sein eigenes Tech-Startup gegründet hat. Morein und Brennan-Jobs haben drei Kinder – zwei Töchter, die aus einer früheren Beziehung Moreins stammen, und einen gemeinsamen Sohn, wie die «Times» berichtet.

Laurene Powell Jobs: Mutter und Witwe

Steve Jobs and Laurene Powell during Pixar Exhibit Launch at The Museum of Modern Art at The Museum of Modern Art in New York City, New York, United States.

Steve Jobs and Laurene Powell Jobs an der Vernissage der Pixar-Ausstellung im Museum of Modern Art (Moma) in New York. 

Quelle: WireImage

Und da ist noch die Witwe von Steve Jobs. Laurene Powell Jobs hat den grössten Teil von Jobs' Vermögen geerbt. Als der Apple-Mitgründer 2011 gestorben ist, hat Powell Jobs seine Apple- und Disney-Aktien übernommen. Ihr Nettovermögen schätzt der Bloomberg Billionaire Index heute auf 14,4 Milliarden Dollar (12,6 Milliarden Franken). Damit finanziert sie nicht nur ihre philanthropische Organisation, sondern ist auch stark am Mediengeschäft interessiert.

Laut dem «Wall Street Journal» hat sie 2017 für über 100 Millionen Dollar (87,7 Millionen Franken) eine Mehrheitsbeteiligung an der Zeitschrift «The Atlantic» erworben. Zudem hält sie Anteile an den Sportteams der Washington Wizards (NBA) und der Washington Capitals (NHL).

Powell Jobs hat in der Vergangenheit öffentlich gesagt, dass sie ihr Vermögen nicht an ihre Kinder Reed, Erin und Eve weitergeben wolle.

«Ich habe mein Vermögen von meinem Mann geerbt, der sich für die Anhäufung von Reichtum nicht interessiert hat», sagte Powell Jobs 2020 zur «New York Times». «Steve war daran nicht interessiert», sagte sie weiter, «wenn ich lange genug lebe, endet es mit mir. Somit ehre ich seine Lebensleistung.» Sie habe ihr Leben der Aufgabe gewidmet, das Vermögen so zu verteilen, dass Einzelpersonen und Gesellschaften nachhaltig unterstützt werden.

Der Artikel erschien zuerst auf dem US-Portal von «Business Insider» unter dem Titel «Meet the children of Apple cofounder Steve Jobs». Der Artikel wurde von der «Handelszeitung» aus Gründen der Aktualität ergänzt und umgeschrieben.