Mit einem französischen Drama wird am Mittwochabend auf der Piazza Grande das 70. Filmfestival Locarno eröffnet. Das Publikum erwarten bis am 12. August um die 250 Filme aus aller Welt, Begegnungen mit Filmstars und historische Leckerbissen.

Das Drama «Demain et tous les autres jours», das auf der Piazza Grande den Auftakt macht, handelt von einem neunjährigen Mädchen, dessen Mutter sich zwar liebevoll um die kleine Tochter kümmert, dem Wahnsinn aber nahe ist. Regie führte die französische Filmemacherin Noémie Lvovsky, in einer Hauptrolle ist der französische Star Mathieu Amalric zu sehen.

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Dokfilm mit Kino-Zukunft

Mit seiner Filmwahl könnte der künstlerische Leiter Carlo Chatrian bereits am Eröffnungsabend für eine volle Piazza Grande sorgen – zumal die Meteorologen einen heissen Sommerabend vorhersagen.

Politisch heiss geht es am Mittwochnachmittag auf der Kinoleinwand im Fevi zu und her: Sabine Gisiger zeigt ausser Konkurrenz erstmals ihren Dokfilm «Willkommen in der Schweiz», in dem sie den Umgang der Schweiz mit Flüchtlingen thematisiert. Im Zentrum steht der Fall im aargauischen Oberwil-Lieli um SVP-Gemeindepräsident Andreas Glarner. Der Film ist ab dem 26. Oktober auch in den Deutschschweizer Kinos zu sehen.

Von Stars und Stars

Von offizieller Seite eröffnet wird das Festival von Bundesrat und Kulturminister Alain Berset. Mit prominentem Besuch geht es dann bereits am Donnerstag weiter, wenn das Festival Schauspielerin Nastassja Kinski ehrt. Oscar-Preisträger Adrien Brody («The Pianist») wird am Freitag auf der Piazza Grande erwartet.

Die wahren Stars in Locarno sind aber seit jeher die Filme. Das Festival, das sich zu dieser Jubiläumsausgabe mit dem internationalen, aber nichtssagenden Namen «Locarno Festival» schmückt, zeigt um die 250 Filme, darunter Weltpremieren, neue (und alte) Schweizer Filme und Hollywood-Blockbuster.

Im Rahmen einer Jubiläumssektion hat Leiter Chatrian Werke programmiert, die in Locarno einst als Debütfilme Premiere feierten. Im internationalen Wettbewerb stehen in diesem Jahr 18 Filme, darunter das Schweizer Drama «Goliath» von Dominik Locher.

(sda/jfr)