Swiss-Re-Präsident Walter Kielholz kritisiert die Negativzinsen. «Für mich sind sie ein permanenter Ärger», betont er im BILANZ-Interview. Der Zins sei der Preis für Geld, und «wenn der Preis null ist, dann wird Geld für Unsinn eingesetzt».
Zum Rahmenabkommen mit der EU sagte Kielholz, dass die Schweiz fast das grössere Interesse habe, eine formelle Konfliktregelung zu haben, als umgekehrt: «Wir haben einige Auseinandersetzungen mit Nachbarstaaten über gewisse Details, und da gehört es einfach dazu, dass man einen vernünftigen Mechanismus hat, um Konflikte zu lösen.»
Auf die Frage, warum SVP-Patriarch Christoph Blocher ihn wegen seiner Haltung in der EU-Frage so stark kritisiere, antwortete Kielholz: «Vielleicht ist es so, dass sich Herr Blocher nur noch an mich erinnern kann. Die jüngere Generation kennt er eventuell nicht mehr so gut.»
«Der Neue sollte VR-Erfahrung haben»
Zu seiner Nachfolge sagte der 68-Jährige: «Ich werde in zwei Jahren siebzig Jahre alt, dann erreiche ich unsere VR-Altersbegrenzung.» Für die Nachfolge zentral seien Kompetenzen auf der horizontalen Ebene: «Der Kandidat muss wissen, wie eine grosse Finanzinstitution geführt werden muss, sollte also VR-Erfahrung haben und sie in einem anderen Unternehmen einsetzen wollen.»