Was ist Luxus? Wenn man sich alles kaufen kann? Kann das Streben nach materiellen Werten die Erfüllung sein, die jeder im Leben sucht? Nein. Denn oft geht der Antrieb, sich diesen und jenen vermeintlichen Luxus anschaffen zu können, einher mit dem Zwang, dafür hart zu arbeiten, unzählige (Über-)Stunden zu investieren, am Tag und nicht selten sogar in der Nacht.

Dabei kommt etwas ganz Wesentliches zu kurz, was echten Luxus darstellt: Zeit. Zeit, um sich wirklich zu entspannen, hektische Gedanken temporär beiseitezulegen, stattdessen Energie aufzutanken, sich selber und seinen Körper zu spüren. Die Rede ist von Musse. Sie ist wahrer Luxus. Und nirgends kann man diesen Luxus so exzessiv zelebrieren wie auf einer gemütlichen Wanderung in guter Gesellschaft durch eine bezaubernde Naturlandschaft. Beim Wandern geniesse man den Luxus, sich für einen noch so kleinen Wegabschnitt beliebig viel Zeit zu nehmen, zu beobachten, zu riechen, ganz ohne Termindruck. Auf wenigen Metern entstehen nachhaltige Eindrücke, die haften bleiben. Eine Autofahrt über mehrere 100 Kilometer geht viel schneller vergessen.

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Begehenswerte Ziele im Ausland
Spannende Wanderrouten abseits der geballten Touristenströme gibt es fast überall. Im Wallis wie im Tirol, in Thüringen oder im Piemont, auch auf Samos oder Zypern. Fünf- bis zehntägige Wanderferien ermöglichen einen tiefen und stressfreien Einblick in lokale Landschaften und Kulturen. Zu den Geheimtipps gehören etwa eine einwöchige Wanderung auf der griechischen Insel Kea im Ägäischen Meer, eine Entdeckungsreise per pedes über die fantastischen Liparischen Inseln vor Sizilien oder eine exklusive Wanderflussfahrt entlang von Rhône und Saône; vom Schiff aus können die herrlichen Landschaften und Weinberge zuerst ausgekundschaftet, danach durchwandert werden. Ebenso anmutig sind Wanderungen im Burgund und in der Camargue. Auch sie können bestens kombiniert werden mit einer Flussfahrt in einem edlen Hotelschiff. Auf solchen Touren lassen sich der Stress und die Anspannung aus dem Berufsalltag hervorragend und vor allem sehr rasch abschütteln.

Zurzeit deutet einiges darauf hin, dass 2011 ein Boomjahr für Wanderferien im Ausland werden könnte. Aufgrund des stark bewerteten Frankens verbilligen sich die Angebote etwa im europäischen Raum ziemlich markant. Der Preisvorteil gegenüber dem Vorjahr beträgt im Durchschnitt 5 bis 10 Prozent, kann für einzelne Wanderwochen aber auch deutlich höher liegen. Äusserst beliebt bei der Schweizer Kundschaft sind zurzeit Inselwanderungen, etwa in Sardinien oder Sizilien, auf den Balearen oder den Kanaren. Südeuropa ist generell ein gefragtes Ziel, weil dort abwechslungsreiche Gegenden locken, aber auch die Möglichkeit besteht, die Wanderwoche mit Badeferien zu kombinieren.

Wandern ist in der Schweiz nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch ein Volkssport. Beliebter noch als Skifahren. Die repräsentative Studie «Sport Schweiz 2008» belegt dies mit eindrücklichen Zahlen. In der Altersgruppe der 15- bis 74-Jährigen bezeichnen sich nicht weniger als 1,9 Millionen Schweizer als Wanderer. Das ist ein Drittel der gesamten Wohnbevölkerung. Zusammen absolvieren sie pro Jahr rund 130 Millionen Wanderstunden. In dieser Zahl sind Kinder, ausländische Touristen sowie ältere Senioren noch nicht einmal eingerechnet. Dazu gehören hingegen die sogenannten Kampfwanderer. Sie unternehmen pro Jahr gegen 20 Wanderungen, die im Mittel an die 3,5 Stunden dauern.

Was die Erhebung weiter belegt: Die Wanderlust beschränkt sich nicht auf bestimmte Schichten. Sowohl Frauen als auch Männer aus fast allen sozialen Gruppen sind bekennende Wanderer. Sie werden immer jünger und sind bestens ausgerüstet. Rote Kniesocken aus Wolle und das karierte Baumwollhemd sind auf den Wanderpfaden längst durch funktionelle Sporttextilien ersetzt worden. Organisiert werden Wanderungen meistens individuell. Lediglich 2 Prozent der Schweizer Wanderer sind einem Verein angeschlossen, und nur 7 Prozent wandern regelmässig in der gleichen Formation.

Doch es gibt auch den Gegentrend, nämlich die wachsende Beliebtheit für Wanderwochen. Wie die Studie nachweist, hat in den letzten Jahren fast jeder zehnte Schweizer mindestens eine Woche Wanderferien gebucht. Dass diese Zahl stetig zunimmt, belegen die Buchungsstände der darauf spezialisierten Reiseveranstalter. Seit langem erzielen die führenden Anbieter satte Wachstumsraten und bauen ihre Palette laufend aus. Trotzdem: Gut zwei Drittel der gebuchten Wanderferien finden bis heute in der Heimat statt.

Spezialisierte Reiseveranstalter
Für Touren in unbekannten Regionen im Ausland bringt die Organisation durch einen Spezialisten wesentliche Mehrwerte. Reiseleiter, die die gewählte Gegend mit all ihren Eigenheiten bestens kennen, ermöglichen den Wanderern authentische Begegnungen, die haften bleiben. Ob grössere Gesellschaft, Kleingruppe oder ganz individuell – die spezialisierten Reiseveranstalter führen für alle Wandervorlieben das passende Angebot. Denn sie wissen: Ein perfekt abgestimmter Rahmen ist die optimale Voraussetzung, um aus einem Spaziergang den Luxus Wandern zu machen – vor allem fernab der Heimat.

Peter Herzog, Geschäftsführer, Imbach Reisen, Luzern.

!2011 könnte in der Schweiz ein Boomjahr für Wanderferien im Ausland werden.!