Lange führte Joe Jimenez die Liste an – der frühere CEO von Novartis hat 206'000 Follower auf dem Karriere-Netzwerk Linkedin. Doch seit er den Pharma-Konzern Ende Januar verlassen hat, ist UBS-Chef Sergio Ermotti neuer Spitzenreiter unter den SMI-Managern mit den meisten Followern: 149'000 sind es auf Linkedin.
Der UBS-Chef ist ein sogenannter Linkedin-Influencer und veröffentlicht auf der Plattform regelmässig Kommentare zu aktuellen Themen. In seinem letzten Post nahm er beispielsweise Stellung zur «No-Billag»-Initiative.
Auf Twitter sind weniger SMI-Chefs aktiv als auf Linkedin. ABB-Geschäftsführer Ulrich Spiesshofer ist mit über 7000 Followern auf Twitter vertreten, gefolgt von Novartis-Chef Vas Narasimhan mit mehr als 3000 Followern. In nur wenigen Wochen seit seinem Antritt als Novartis-Chef ist die Zahl seiner Follower rasant angestiegen, vor seiner Ernennung hatte er nämlich lediglich 495. Narashimhan ist einer der wenigen Manager, die auf beiden Plattformen präsent sind. Und auch bei Linkedin bringt er es auf 38.000 Follower.
Seit er den Chefposten des Basler Pharmakonzerns Anfang des Monats übernommen hat, twittert er fast täglich über seine neue Wirkungsstätte und neueste Entwicklungen. Sein Twitter-Slogan lautet «Reimagining medicine as CEO of Novartis» und seine Vision für das Unternehmen verbreitete er auch über den Kurznachrichtendienst.
Die wenigsten Konzernchefs werden die Zeit dazu finden, selbst in den sozialen Medien zu posten. Als Teil der Unternehmenskommunikation werden die Inhalte von Mitarbeitern entwickelt und gepostet. UBS-Chef Ermotti beispielsweise bestimmt aber zumindest selbst, was er bei Linkedin posten will.
Wie wichtig es für Unternehmen und ihre Manager ist, auf den sozialen Medien den Kontakt zu ihren Zielgruppen zu pflegen, hat auch der neue Novartis-CEO Vas Narasimhan erkannt. Er ist seit mehreren Jahren auf Twitter und Linkedin präsent.
Gemäss einer Untersuchung der internationalen Management-Beratung Oliver Wyman ist die Hälfte der 20 CEOs von SMI-Unternehmen in den sozialen Medien vertreten. «Viele Führungsperönlichkeiten haben erkannt, dass es wichtig ist, auch digital Gesicht zu zeigen», sagt Joris D‘Incà, Schweizchef von Oliver Wyman. «Dennoch wird in der Geschäftsleitung oft noch abgewägt, ob die Präsenz auf einer bestimmten Plattform auch den gewünschten Nutzen bringt.»
Damit schliessen die Schweizer Top-Manager auch im internationalen Vergleich nicht schlecht ab. In den Nachbarländern Deutschland und Österreich ist das Bild etwas anders. Während auch rund die Hälfte der österreichischen Spitzenmanager aktiv die sozialen Medien nutzt, macht die Mehrheit der deutschen DAX-Vorstände einen grossen Bogen um Twitter und Co. Von den 30 Vorstandschefs der Dax-Unternehmen haben lediglich sieben ein Social-Media-Profil.
Wenig verwunderlich, dass ein Amerikaner die Social-Media-Rangliste der aktivsten Dax-Chefs anführt. Der Vorstandschef des Software-Unternehmens SAP Bill McDermott hat mit Abstand die meisten Linkedin-Kontakte und 38.000 Twitter-Follower.
Amerikanische CEOs haben am meisten Follower
Die Zahlen aus den USA sind erstaunlich, denn auch im Heimatland der grossen sozialen Medien sind nur relativ wenige Top-Manager auf den Plattformen zu finden. Allerdings haben die amerikanischen CEOs mit grossen Abstand am meisten Follower. An erster Stelle weltweit steht Apple-Chef Tim Cook mit mehr als 5 Millionen Twitter-Followern. Auf Linkedin ist der Microsoft-CEO Satya Nadella mit knapp 4 Millionen Followern unangefochten.