Brad Birkenfeld, ehemaliger UBS-Banker aus Genf, sitzt seit Januar im Gefängnis Schuylkill in Pennsylvania. In der grosszügig bemessenen Freizeit schreibt der Steuerbetrüger ein Buch über das Schweizer Bankgeheimnis – und verfasst Klageschriften. Jüngste Opfer sind seine fünf Anwälte aus der Kanzlei Schertler & Onorato. Birkenfeld behauptet, er sei mies beraten worden. Zudem hätten ihn die Anwälte nicht gewarnt, dass die Steuerjäger im Justizdepartement etwas gegen seine Auftritte im US-Senat und bei der Börsenaufsicht SEC gehabt hätten. Offenbar wollte die Justiz ihren Kronzeugen gegen die UBS nicht mit Dritten teilen. Da er deshalb den Unmut auf sich zog, sei er von der Justiz viel zu hart bestraft worden. Nun fordert er Schadenersatz.
In der Klage schreibt er: Bei der UBS sei er viermal per E-Mail an Topmanager der Rechtsabteilung gelangt und habe auf die Widersprüche zwischen dem US-Geschäft der Bank und den US-Steuergesetzen hingewiesen. Weil er keine Antwort bekam, habe er auf Rat von zwei Anwaltskanzleien in Genf 2005 gekündigt. Schliesslich schrieb er 2006 auch Peter Kurer, dem damals obersten Rechtsberater der UBS. Dieser leitete eine Untersuchung ein.
Zu spät. Im Sommer 2007 übergab Birkenfeld der US-Justiz «über 400 Seiten» vertrauliche UBS-Dokumente.