Der Marktführer in den USA und in Kanada im Bereich Buchungsplattform für die Tourismusindustrie hat seinen Europasitz neu in Glattbrugg. Meier ist für die Bereiche Marketing und Verkauf, Projektleitung, Support und strategische Partnerschaften zuständig. Zuvor war der gebürtige Luzerner sieben Jahre lang Direktor der Tourismusorganisation in Chur. Neben einem Executive MBA in General Management ZFH verfügt Meier zudem über drei Jahre Erfahrung im Incoming-Touroperating bei USP Touristik und ist Tourismusfachmann HF. Von 2007 bis 2012 war er Mitglied des Vorstandes der Swiss Cities, die er zwischenzeitlich ad interim präsidierte. Swiss Cities ist die Marketingvereinigung der Schweizer Städte.

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Schweizer Destinationen kämpfen mit schwindenden Touristenzahlen aufgrund des starken Frankens. Weshalb soll eine Tourismusorganisation gerade jetzt in eine Buchungssoftware investieren und nicht in Werbung?
Michael Meier:
Im Internet tobt ein Kampf der Wiederverkäufer, die laufend ihre Kommissionen erhöhen. Wir helfen den Tourismusanbietern, die Kontrolle über die Vertriebskanäle wieder zurückzugewinnen und auf eigenen Kanälen zu verkaufen.

Weshalb soll dies eine amerikanische Software besser können als jene eines europäischen Anbieters?
Tatsächlich sind hier die Amerikaner einen Schritt weiter. E-Shops sind dort längst im Tourismus angekommen. Ich buche nicht nur ein Hotel, sondern gleich die Skitickets, das Mietmaterial und eine Massage.

Wo werden Sie den Schwerpunkt legen? Beim Sommertourismus? Oder doch eher beim traditionellen Wintertourismus?
Als Branchenleader in den nordamerikanischen Wintersportorten wird Inntopia auch in Europa zuerst auf die Winterdestinationen fokussieren. Doch der «Mecano» ist das ganze Jahr derselbe. Das Buchen von Bergferien muss so einfach werden wie bei Badeferien.

Sie sind Luzerner, haben aber in Graubünden Ihre Karriere gestartet. Werden Sie Ihren Fokus auf die Steinböcke legen?
Nicht nur, auch die Bären und die Murmeltiere interessieren uns.

Wie kamen Sie zum neuen Job?
Nachdem in einem Bewerbungsverfahren der andere Kandidat das Rennen machte, wurde ich von diesem Chief Executive Officer mit Inntopia in Kontakt gebracht. Wir waren uns schnell einig.

Wie wichtig ist Ihnen persönlich Geld?
Geld ist das Blut im Wirtschaftskreislauf. Wie jedermann benötige auch ich genügend Blut, um zu leben. Doch ab und an darf man auch etwas Blut spenden, um anderen das Leben zu verbessern.

Was langweilt Sie?
Dinge ohne Sinn und Leidenschaft. Seien es Produkte, Dienstleistungen oder TV-Unterhaltung.

Welches Buch hat Sie beeindruckt?
«Magellan» von Stefan Zweig. Der Seefahrer vollbrachte eine der grössten Taten der Menschheit.

Was stimmt Sie traurig?
Dass wir heute auf die Kosten der nächsten Generation leben. Die Schweiz hätte den Wohlstand und die internationale Beachtung, als Vorbild konsequenter nachhaltig zu werden.

Was würden Sie gerne erfinden?
Eine günstige Maschine, in die man alles werfen kann, um danach die Rohstoffe einzeln wieder ausgespuckt zu bekommen.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit?
Ich geniesse es, in Gesellschaft zu sein, mich auszutauschen und in meiner Freizeit mit allen Sinnen die Welt wirken zu lassen.

Wie wohnen Sie?
Mit meiner Partnerin in einer Dachwohnung eines Mehrfamilienhauses, wenige Meter vom Bahnhof, vom See und vom Zentrum von Cham.

Was für ein Auto fahren Sie?
Ich fahre mit dem öffentlichen Verkehr, geschäftlich einen Skoda Octavia und im Sommer ab und zu ein Cabriolet von Audi.

Welche Fähigkeiten besässen Sie gerne?
Ein besseres Zahlengedächtnis.

Wie lautet Ihr Alltagsmotto?
Es gibt immer eine Lösung. Just do it!

Was ist Ihre grösste Sorge?
Ich bin generell ein optimistischer Mensch und habe meiner Meinung nach sehr viel Glück – von daher habe ich im Moment praktisch keine Sorgen.

Können Sie kochen?
Im Sommer können wir Männer doch alle kochen! Es ist ja Grillsaison.

Welchen kulinarischen Genüssen können Sie nicht widerstehen?
Einem Lachsfilet mit einer Honig-Senf-Marinade, Grillgemüse, einem Zitronenrisotto und einem Glas Wein.

Welchen Traum wollen Sie sich erfüllen?
Das Segelbrevet zusammen mit meiner Partnerin zu absolvieren und dann Europa und die Welt vom Wasser aus entdecken.

Welches Musikstück würden Sie als persönliche Hymne wählen?
«Ragazzo fortunato» von Jovanotti.

 

Steckbrief

Name: Michael Meier

Geboren: 10. Februar 1978

Zivilstand: Ledig

Wohnort: Cham ZG

Heimatort: Emmen LU

Ausbildung: Eidg. dipl. Tourismusfachmann HF Höhere Fachschule für Tourismus, Luzern; Executive MBA in General Management Hochschule für Wirtschaft, Zürich

Bisherige Funktion: Direktor Chur Tourismus, Tourismusmarketing der Stadt Chur, Chur GR

Neue Funktion: Director Europe, Inntopia, Glattbrugg