Zum Anlass des virtuellen Weltwirtschaftsforums in Davos hat eine Gruppe von mehr als 100 Milliardären und Millionären eine stärkere Besteuerungen von Vermögen gefordert. «Als Millionäre wissen wir, dass das derzeitige Steuersystem nicht gerecht ist», hiess es in einem offenen Brief der Patriotic Millionaires.
Für die meisten Mitglieder gelte, dass ihr Reichtum während der Pandemie ungeachtet des Leidens der vergangenen zwei Jahre tatsächlich grösser geworden sei. «Doch wenn überhaupt nur wenige von uns können ehrlich sagen, dass wir unseren gerechten Anteil an Steuern zahlen.»
Die Entwicklungshilfe-Organisation Oxfam hatte am Montag berichtet, dass die zehn reichsten Menschen der Welt während der Coronavirus-Pandemie ihr Vermögen auf 1,5 Billionen Dollar verdoppelt hätten. In einer Reaktion des Weltwirtschaftsforums zu dem Brief hiess es, eine faire Besteuerung gehöre zu den Grundsätzen des Forums. Eine Vermögenssteuer könne dabei ein guter Ansatz für andere Staaten sein. Das Davoser Forum findet wegen der Pandemie gegenwärtig virtuell statt. Heute (Mittwoch) wird eine Rede des deutschen Kanzlers Olaf Scholz erwartet.
(reuters/mbü)
1 Kommentar
Bin erstaunt, dass eine Wirtschaftzeitung diesen Artikel so "nicht fachmännisch" präsentiert und in die Bresche der Sensationsgeilheit hineinhaut, damit widerum nur die Neidkultur befeuert.
Schön, dass Multimilliardäre mehr Steuern bezahlen wollen. Aber der kleine Millionär, der sich abschuftete, der ist noch nicht bereit, auf seinen Papierwerten (Aktienbewertung der Steuerbehörde) noch mehr Vermögenssteuern zu bezahlen.
Last but not least sind auch die Superreichen nur auf dem Papier reicher geworden, den Mehrreichtung, den sie notabene als Vermögen versteuern, ist nur realisiert,wenn sie von heute auf Morgen ihre Aktien verkaufen könnten. Die Folge davon wenn da mehrere machen würden, wäre eine veritable Wirtschaftkrise.